Freund hatte als 22. der Gesamtwertung ohnehin keine Chance mehr auf eine Topplatzierung gehabt, daher stieg er bei seiner zehnten Tournee-Teilnahme erstmals freiwillig vorzeitig aus. "Das ist zwar bitter, aber da es in der Saison noch einiges zu holen gibt, wäre es unklug, nicht auf den eigenen Körper zu hören", sagte er. Ende Februar beginnt in Lahti die nordische Ski-WM, in Finnland geht der DSV-Adler als Titelverteidiger an den Start. Ob Freund bis dahin in Medaillenform kommt, erscheint allerdings fraglicher denn je.
Bedingt durch seine Hüft-Operation im Frühjahr, Folge eines Sturzes vor genau einem Jahr in Innsbruck, musste sich Freund zuletzt mit Platzierungen um Rang 20 begnügen. Bundestrainer Werner Schuster hatte schon in Garmisch-Partenkirchen angedeutet, seinem Vorflieger möglicherweise eine Weltcup-Pause zu verordnen, damit Freund Zeit zum Trainieren hat.
Schuster glaubt an Freund
Aufgegeben hat Schuster seine etatmäßige Nummer 1 indes noch nicht. "Im Moment habe ich keinen Grund, an ihm zu zweifeln, dass er bis zur WM in Form kommt. Ob er wirklich dann in Medaillenform ist, steht in den Sternen", sagte der Österreicher: "Wenn er seine sieben Sachen wieder beieinander hat, kann er vorne angreifen. Ich hoffe, dass wir das gemeinsam hinkriegen."
Die angedachte Pause kommt nun früher als erwartet. Gut möglich, dass Freund mit Blick auf die WM die anstehende Polen-Reise zu den Weltcups in Wisla (14./15. Januar) und Zakopane (21./22. Januar) auslässt. Ein Verzicht auf die anstrengende Asien-Tour wäre da schon problematischer, steht doch im südkoreanischen Pyeongchang (15./16. Februar) nicht nur die WM-Generalprobe auf dem Programm, sondern auch der erste Wettkampf auf der neuen Olympia-Schanze.
Für die Tournee jedenfalls reichten Freunds Kräfte nicht mehr. Am Dienstagmorgen hatten sich die ersten Anzeichen auf den beginnenden Infekt gezeigt, nach der Qualifikation erbrachte ein Arztbesuch Gewissheit. "Ich habe Severin eine Wettkampfpause verordnet und die Abreise aus dem Teamhotel empfohlen", sagte DSV-Mannschaftsarzt Dr. Mark Dorfmüller: "Leistungssport auf höchstem Niveau macht unter diesen Voraussetzungen keinen Sinn."
Quelle: n-tv.de
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