„Rivalen wie Russland oder China können unseren Einfluss in der Welt nicht erreichen – es sei denn, wir geben auf, wofür wir stehen und verwandeln uns einfach in ein weiteres großes Land, das kleinere Nachbarn mobbt“, so der in eineinhalb Wochen gehende Staatschef. „Das bringt mich zu meinem Schlusspunkt: Unsere Demokratie ist gefährdet, sobald wir das als gegeben annehmen.“ Gottes Segen auf Trumps Wegen?
Nach einem religiös anmutenden Einstieg, der die Sonderstellung Amerikas in der Welt herleiten sollte, kam der Noch-Staatschef bald auch auf seinen künftigen Nachfolger zu sprechen.
„In zehn Tagen wird die Welt Augenzeuge eines Kennzeichens unserer Demokratie“, sagt Obama in dramatischem Ton. „Ein friedlicher Machttransfer von einem frei gewählten Präsidenten zum nächsten.“ Seine Administration werde Trump den „sanftesten wie nur möglich“ Übergang bereiten, „wie es einst Bush für mich tat“, verspricht Trump. Dass derweil gerade US-Panzer nach Osteuropa gebracht werden, der jüngste CIA-Bericht zum angeblichen „Russen-Hacking“ die US-Geheimdienste bloßstellt und just vor dem großen Amtswechsel noch neue Sanktionen angenommen und gar Diplomaten ausgewiesen worden, lässt dieses Versprechen allerdings wenigstens zweifelhaft wirken.
Was ist die größere Gefahr?
Die Herausforderung, die „wilde Fanatiker“ im Namen des Islams für eine auf Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte beruhenden Weltordnung bedeuteten, seien derweil nur ein „Bruchteil des Kampfes gegen Autoritarismus und nationalistische Aggression“. Dies stelle für die USA eine viel größere Bedrohung dar als „verminte Autos oder eine Rakete“. „Niemand, der Amerika droht, wird sich in Sicherheit wiegen können“, ergänzte Obama. Der IS werde unbedingt zerstört, ist er sich sicher. Die gesamte Rede kann in englischer Sprache bei der NYT nachgelesen und angeschaut werden. Obama übergibt sein Amt am 20. Januar an den neuen Republikaner Donald Trump.
Quelle : sputnik.de
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