Davon wird bis zum frühen Donnerstagabend aber erst einmal nicht viel zu spüren sein. "Bis Donnerstagabend 18 Uhr passiert nichts", sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. "Aktuell herrscht in ganz Deutschland Tauwetter, nur auf den Gipfeln gibt es noch Werte um die null Grad." Danach nähert sich "Egon" allerdings und der Niederschlag fällt dann auch kräftiger aus. Im Flachland bedeutet das Regen, oberhalb von 300 Metern soll Schnee fallen.
Gegen Mitternacht läuft "Egon" dann langsam zu Höchstform auf. Der Tiefkern liegt im Dreiländereck Benelux. "Dann werden erste Sturmböen im Schwarzwald, Saarland und der Eifel spürbar", so Alexander. Zu dem Zeitpunkt ist mit Schneefall vom Bayerischen Wald über Erz- und Fichtelgebirge bis in die zentralen und westlichen Mittelgebirge zu rechnen. In Nordrhein-Westfalen und im südlichen Niedersachsen fällt eher nasser Schnee.
Gegen 6 Uhr am Freitagmorgen liegt der Kern des Tiefs dann über dem Harz. "Das Sturmfeld südlich des Kerns bringt vom Schwarzwald, Pfälzerwald über die zentralen Mittelgebirge orkanartige Böen", erklärt Alexander. Im Flachland von Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen, und im nördlichen Baden-Württemberg erwartet der Meteorologe indes schwere Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde. "Da zu diesem Zeitpunkt auch Schneefall einsetzt, erwarten wir Schneesturmverhältnisse auch in tiefen Lagen und in den Mittelgebirgen Blizzard-Verhältnisse." Durch die Bedingungen könnten Straßen unpassierbar werden.
Bahn drosselt Geschwindigkeit
Auch die Bahn hat bereits auf die anstehenden Wetterbedingungen reagiert: Wegen der angekündigten Schneeschauer will die Bahn die Höchstgeschwindigkeit der ICE am Freitag auf Tempo 200 drosseln. Ausfälle durch Schotter und Eisklumpen sollen so verhindert werden. Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken verlängert sich die Fahrtzeit deswegen um 10 bis 20 Minuten. In der Regel fahren die ICE-Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von 230 bis 300 Kilometern pro Stunde.
Im Verlauf des Freitagvormittags ziehen dann Sturm und Schneeregen weiter Richtung Osten. Dort werden sie allmählich schwächer. Und dennoch kann es dann immer noch kräftige Schauer und Graupelgewitter geben. Im Hinblick auf das Wochenende sagt Alexander: Vor allem im Hochland dürften nach dem heftigen Schneefall hochwinterliche Bedingungen herrschen. Doch Wintersportler und Spaziergänger könnte der Spaß dennoch verdorben werden, denn: Der Wind bleibt. Immerhin: Der Start in die nächste Woche verläuft angenehmer. Dann rechnen Experten mit einer neuen Dauerfrostperiode.
In der Nacht zu Donnerstag beschäftigten eine Sturmflut und Glätte-Unfälle bereits Polizei und Feuerwehr. In Hamburg stand der Fischmarkt auf St. Pauli wieder unter Wasser. Schon Anfang des Monats lief der Markt voll, als das Sturmtief "Axel" über den Norden hinweggefegt war. In anderen Teilen Deutschlands machten Schnee und glatte Straßen den Autofahrern zu schaffen. Bei Unfällen in Bayern kamen drei Menschen ums Leben. Auch in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gab es witterungsbedingte Unfälle.
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