Verbraucherschützer warnen vor krebserregendem Kamillentee

  17 Januar 2017    Gelesen: 1187
Verbraucherschützer warnen vor krebserregendem Kamillentee
Die Stiftung Warentest rät, Kamillentee der Firma Kusmi Tea vorerst zu meiden. Sie hat in manchen Beuteln eine krebserregende Substanz gefunden.

Die Stiftung Warentest hat in Kamillentee der französischen Marke Kusmi Tea hohe Schadstoffgehalte festgestellt. Es handelt sich um sogenannte Pyrrolizidinalkaloide. Diese haben sich im Tierversuch als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht davon aus, dass sie auch beim Menschen krebserregend wirken können. Hinzu kommt, dass hohe Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden die menschliche Leber chronisch oder sogar akut schädigen können.

Die Tester fanden die krebserregenden Schadstoffe in Teebeuteln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 10/2019. Die Chargennummer der Kartonverpackung lautet: LOT 161031. Die Tester warnen davor, Tee dieser Charge zu trinken. Sie haben den Vertreiber für den deutschen Markt und die amtliche Lebensmittelaufsicht informiert.

Die Stiftung Warentest hatte den Kamillentee von Kusmi Tea auf 28 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide untersucht. Der Inhalt eines einzigen Teebeutels enthält demnach 161 Mikrogramm an Pyrrolizidinalkaloiden. Das ist das 380-fache der empfohlenen höchsten Tageszufuhr.

Deutscher Vertrieb hält Schadstoffmengen für unbedenklich

Dass Tees mit Pyrrolizidinalkaloiden belastet sein können, ist seit 2013 bekannt. Einen gesetzlichen Höchstgehalt für Lebensmittel gibt es noch nicht. Die amtliche Lebensmittelaufsicht schreitet aber bei besonders hohen Werten ein und nimmt die Produkte vom Markt.

Die Stiftung Warentest hat die Analysenergebnisse dem Vertreiber des Tees auf dem deutschen Markt zugesandt, der Firma Orientis im baden-württembergischen Kehl. Orientis teilte mit, man sei der Meinung, dass die gefundenen Schadstoffmengen unbedenklich seien.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung appelliert schon seit einigen Jahren an die Anbieter von Kräutertees, bei Anbau und Ernte von Pflanzen für die Kräutertee- und Teeherstellung Sorgfalt walten zu lassen. So müssten zum Beispiel Wildkräuter, die hohe Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden aufweisen, bei der Ernte erkannt und aussortiert werden, so dass sie den späteren Kräutertee nicht mit Pyrrolizidinalkaloiden verunreinigen.


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