Zur Zeit des geteilten Deutschlands galt Keller wegen ihrer vornehmen Haltung und ihrer feinen Sprache als "diensthabende Gräfin der DDR". Bereits mit 19 Jahren stand die im bürgerlichen Berliner Stadtteil Friedenau aufgewachsene Berlinerin auf der Bühne am Kurfürstendamm.
Über ihre gut behütete Kindheit sagte Keller einst: "In der Bürgerwelt, der ich entwuchs, hatte ich nicht gelernt, mich einzumischen. Goethe und Schiller standen hinter Glas, nie sah ich, dass die Bücher einmal aufgeschlagen wurden. Seit ich das hinter mir ließ, ließ ich den blinden Glauben hinter mir."
Die letzten Jahre des Krieges erlebte sie in Sachsen, wo sie unter anderem in Chemnitz auftrat. Nach dem Krieg kehrte Keller zurück nach Berlin. Gemeinsam mit dem kommunistische Journalisten Karl-Eduard von Schnitzler ("Der Schwarze Kanal") zog es sie nach Ost-Berlin, wo sie 1950 ans Deutsche Theater kam. Dort war sie bis 2001 festes Ensemblemitglied und stand anschließend immer wieder als Gast auf der Bühne.
Ex-Frau von Karl-Eduard von Schnitzler
1953 brillierte sie als Emilia in Wolfgang Heinz` Inszenierung von "Othello", arbeitete mit Regisseuren wie Wolfgang Langhoff, Peter Stein, Thomas Langhoff, Harry Kupfer, Robert Wilson, Einar Schleef und Michael Thalheimer zusammen. Bis ins hohe Alter stand sie aber auch fürs Kino und Fernsehen vor der Kamera - so etwa 1999 in dem preisgekrönten Drama "Aimée und Jaguar".
1952 heiratete sie von Schnitzler, den späteren Politkommentator im DDR-Fernsehen. Aus der nach nur wenigen Jahren geschiedenen Ehe ging Tochter Barbara Schnitzler hervor, die ebenfalls Schauspielerin wurde.
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