74,3 Prozent für Steinmeier - Aufruf zu Mut - Lob von Merkel

  13 Februar 2017    Gelesen: 560
74,3 Prozent für Steinmeier - Aufruf zu Mut - Lob von Merkel
Der frühere Außenminister Steinmeier ist zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden.
In der Bundesversammlung im Berliner Reichstagsgebäude erhielt er im ersten Durchgang 931 von 1.239 gültigen Stimmen. Das entspricht 74,3 Prozent. Steinmeier war gemeinsam von Union und SPD aufgestellt worden, aber auch Grüne und FDP hatten ihre Unterstützung erklärt. Auf den Kandidaten der Linken, Butterwegge, entfielen 128 Stimmen, auf den stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden Glaser 42 und den Vertreter der Freien Wähler, Hold, 25 Stimmen. 10 Mitglieder votierten zudem für den Bewerber der Piratenpartei, Sonneborn. Darüber hinaus gab es 103 Enthaltungen, 14 Stimmen waren ungültig. Steinmeier wird damit Nachfolger des scheidenden deutschen Staatsoberhaupts Gauck. Die Vereidigung findet voraussichtlich am 22. März in einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat statt.

In seiner Dankesrede rief Steinmeier zu einem mutigen Blick in die Zukunft auf. Deutschland sei in stürmischen Zeiten, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheine, für viele Menschen zu einem "Anker der Hoffnung" geworden. Zugleich versicherte Steinmeier, auch für die diejenigen zu arbeiten, die seine Wahl nicht unterstützt hätten. Er nehme die Sorgen aller Menschen ernst. Bundeskanzlerin Merkel erklärte, Steinmeier werde ein hervorragendes Staatsoberhaupt sein und das Land durch auch schwierige Zeiten begleiten.

Zum Auftakt der Sitzung hatte Bundestagspräsident Lammert vor zunehmenden Tendenzen zu Abschottung und Protektionismus gewarnt, die fatale Nebenwirkungen für die internationalen Beziehungen haben könnten. Mit Blick auf US-Präsident Trump sagte er, wer ein "Wir zuerst" zum Programm erkläre, der dürfe sich nicht wundern, wenn es ihm andere gleichtäten. Die Europäer rief Lammert auf, Interessen gemeinsam zu vertreten.

Tags:


Newsticker