"Wir wollen Brücken, keine Mauern", riefen viele der in Weiß gekleideten Demonstranten, die sich in Mexiko-Stadt für eine Großkundgebung vor dem Unabhängigkeitsdenkmal versammelten.
Die Demonstranten forderten Respekt von der US-Regierung. "Als Mexikaner müssen wir unsere Unzufriedenheit zeigen", sagte Aylin García in der Hauptstadt. Dem US-Präsidenten warf die 19-jährige Studentin Rassismus vor. Seine "diskriminierende und maßlose Art" gegenüber Mexiko sei schmerzhaft für ihr Land, sagte sie.
Seit Trumps Amtsantritt haben die Beziehungen zwischen den USA und Mexiko einen Tiefpunkt erreicht. Der neue US-Präsident hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen im Januar per Dekret den Bau einer Mauer entlang der 3200 Kilometer langen Grenze zu Mexiko angeordnet. Er begab sich damit an die Umsetzung eines seiner zentralen Wahlkampfversprechen. Mit dem Wall will er die illegale Einwanderung bekämpfen.
Trump will die Kosten für die Mauer der mexikanischen Regierung aufbürden. Mexiko lehnt das ab. Im Wahlkampf hatte Trump Mexikaner pauschal als "Vergewaltiger" und "Kriminelle" abgestempelt.
Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) will Trump neu aushandeln oder aufkündigen.
Die Mexikaner regierten daraufhin mit Boykott-Aufrufen gegen US-Firmen wie Coca-Cola und McDonald`s, zahlreiche mexikanische Bürger zeigen auf ihren Profilbildern in den sozialen Medien die Landesflagge.
In Mexiko gab es auch Kritik an den Protesten. Studentengruppen der Universidad Autónoma in Mexiko-Stadt lehnten sie als Unterstützungsaktion für den unpopulären Präsidenten Enrique Peña Nieto ab. Viele Mexikaner fordern von Peña Nieto einen resoluteren Ton gegenüber der Trump-Regierung.
Quelle : spiegel.de
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