Venezuela schaltet CNN ab

  16 Februar 2017    Gelesen: 1013
Venezuela schaltet CNN ab
Erst verhängen die USA Sanktionen gegen Venezuelas Vizepräsidenten, nun fordert US-Präsident Trump die Freilassung des inhaftierten venezolanischen Oppositionsführers López. Caracas schaltet den US-Sender CNN ab.
Im Streit um einen Bericht über verkaufte Pässe hat die venezolanische Regierung die vorläufige Abschaltung des US-Fernsehsenders CNN verfügt. Außenministerin Delcy Rodríguez warf CNN eine "Kriegsoperation" vor, zuvor hatte Präsident Nicolás Maduro dem Sender vorgeworfen, gegen seine sozialistische Regierung zu konspirieren.

CNN hatte berichtet, dass Venezuela gerade im Mittleren Osten seit Jahren Pässe und Visa für mehrere Tausend US-Dollar verkauft, möglicherweise auch an Terrorverdächtige und Drogenhändler. Das Land pflegt gute Kontakte zum Iran, einige Politiker sollen enge Verbindungen zur Hisbollah-Miliz unterhalten.

CNN beruft sich bei seinen Recherchen unter anderem auf einen früheren Botschaftsmitarbeiter im Irak. Mit einen Pass Venezuelas kann man in über 130 Ländern visafrei einreisen. Die Regierung des Landes weist solche Vorwürfe zurück. Der Informant, der in Spanien lebt, sagte, er fühle sich stark bedroht.

Die Spannungen des lateinamerikanischen Landes mit den USA haben sich deutlich verschärft, nachdem Washington Venezuelas Vizepräsidenten Tareck El Aissami wegen des Vorwurfs des Drogenhandels auf seine schwarze Liste gesetzt hatte. Nun traf sich Trump mit der Frau des in Venezuela inhaftierten Oppositionsführers Leopoldo López und forderte per Twitter dessen Freilassung.

Während der spanischsprachige CNN-Dienst nicht mehr über die verschiedenen Kabelanbieter in Venezuela ausgestrahlt wird, ist er per Youtube weiter zugänglich. Im regulären Fernsehen ist die englischsprachige Ausgabe weiterhin zu empfangen.

Bereits am Sonntag hatte Staatschef Nicolás Maduro in seiner wöchentlichen Fernsehsendung gefordert: "Ich will, dass CNN Venezuela verlässt, raus!" Der CNN-Unternehmenssprecher sagte am Mittwoch: "CNN verteidigt die journalistische Arbeit unseres Senders und unseren Einsatz für Wahrheit und Transparenz."

Quelle: n-tv.de

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