Tillerson fordert Minsker-Abkommen ein

  17 Februar 2017    Gelesen: 507
Tillerson fordert Minsker-Abkommen ein
Donald Trump gilt als Fan von Wladimir Putin. Doch wie sieht seine Russland-Politik konkret aus? Bei Treffen in Europa geben sein Außen- und sein Verteidigungsminister Einblick in die Pläne. Eine Zusammenarbeit in einigen Bereichen wäre möglich.
Bei der Konferenz der G20-Außenminister in Bonn ist der neue US-Außenminister Rex Tillerson erstmals auf seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. Nach ihrem Gespräch forderte Tillerson die russische Regierung auf, das Minsker Abkommen zur Beilegung des Ukraine-Konfliktes zu respektieren. Die USA erwarteten von Russland, dass es sich für eine Entspannung der Lage in der Konfliktregion einsetze.

Tillerson sagte bei dem Termin in Bonn weiter, die USA erwägten eine Zusammenarbeit mit Russland auf den praktischen Feldern, "von denen das amerikanische Volk profitiert". Dies habe er bereits bei der Senatsanhörung zu seiner Bestätigung im Amt erklärt.

Auch Lawrow sieht nach dem Treffen eine gute Basis für eine engere Zusammenarbeit. "Es ist klar, dass wir nicht alle Probleme lösen konnten, aber wir haben ein gemeinsames Verständnis, dass wir dort, wo unsere Interessen übereinstimmen, vorankommen müssen", sagte er nach dem Gespräch mit seinem amerikanischen Amtskollegen. Tillerson habe bekräftigt, dass US-Präsident Donald Trump bereit sei, die bilateralen Schwierigkeiten zu überwinden

Zick-Zack-Kurs von Trump

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland gelten seit einigen Jahren als stark angespannt - unter anderem wegen des Ukraine-Konflikts. Anders als sein Vorgänger Barack Obama hatte sich neue US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf aber für ein besseres Verhältnis ausgesprochen. Das warf die Frage auf, ob Trump die Russland-Sanktionen aufheben würde.

Zuletzt hatte Trump allerdings Zweifel hinsichtlich seiner Worte gestreut. Er forderte Russland Anfang der Woche auf, die annektierte Halbinsel Krim an die Ukraine zurückzugeben. Moskau wies die Forderung prompt entrüstet zurück. Zusätzlich verlor Trumps nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn aufgrund seiner umstrittenen Russland-Kontakte am Dienstag seinen Posten.

Keine militärische Zusammenarbeit

Auch US-Verteidigungsminister James Mattis hält sich zurzeit in Europa auf. Er hatte sich am Mittwoch in Brüssel mit seinen Amtskollegen aus den anderen Nato-Staaten getroffen und mit einem geringeren Engagement der USA gedroht, falls die Verbündeten ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen.

Am zweiten Tag seines Besuchs äußerte sich Mattis nun auch zu Russland. Demnach sehen die USA derzeit keine Voraussetzungen für eine militärische Zusammenarbeit mit Moskau. "Wir sind derzeit nicht in der Position für eine Kollaboration auf militärischer Ebene", erklärte Mattis. Die politischen Spitzen versuchten aber, Gemeinsamkeiten zu finden.

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