Interne Dokumente belasten Audi-Chef Stadler

  18 Februar 2017    Gelesen: 689
Interne Dokumente belasten Audi-Chef Stadler

Für Audi-Chef Stadler wird es eng: Interne Papiere belegen, dass der Abgasbetrug mit Dieselmotoren generalstabsmäßig vorbereitet wurde. Techniker warnten: "In den USA höchst kritisch."

Offiziell will Audi-Chef Rupert Stadler nichts von der Manipulation von 80.000 Dieselmotoren gewusst haben, doch die Zweifel daran wachsen: Nach Informationen des SPIEGEL haben Audi-Techniker bereits in den Jahren 2007 und 2008 die "Einführung zweier Betriebsmodi" vorgeschlagen, um die strengen Abgasnormen einhalten zu können.

Auf dem Prüfstand sollten die Stickoxide bestmöglich gereinigt werden, zu ">90%", beim normalen Fahrbetrieb dagegen nur zu "30-70%". Der geplante Betrug ist auf mehreren Schaubildern einer internen Präsentation ("SCR Systementwicklung") festgehalten, die dem SPIEGEL vorliegt. Damit niemand die Brisanz der vorgeschlagenen Lösung verkennt, haben Techniker eine Zeile im Text extra unterstrichen: "In den USA höchst kritisch."

Belastet wird Stadler auch durch die Aussagen des beurlaubten Motorenentwicklers Ulrich Weiß. Demnach gab es bei Audi eine langwierige Auseinandersetzung zwischen Vertriebsleuten auf der einen und Motorenentwicklern auf der anderen Seite über den Einsatz der verbotenen Motorensoftware.

Festgehalten sind die Diskussionen in Protokollen und Präsentationen mehrerer hochkarätiger Arbeitskreise im Audi-Konzern. Hans-Georg Kauffeld, der Anwalt des Motorenentwicklers, sagte vor Gericht, einige der Arbeitskreise seien Stadler direkt zugeordnet gewesen. Der Audi-Chef habe die entsprechenden Protokolle gekannt.


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