Iraker posierte mit abgeschnittenen Köpfen
Rami K. kämpfte in den Reihen der irakischen Streitkräfte gegen IS-Mitglieder. Im März 2015 war er an Gefechten nahe der Stadt Tikrit rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad beteiligt. Nach Erkenntnissen der Ermittler befahl ihm dort ein Offizier, zwei abgetrennte Köpfe gegnerischer Kämpfer an den Haaren hochzuhalten und sich so fotografieren zu lassen.
Durch sein Verhalten habe Rami K. die Getöteten verhöhnt und in ihrer Totenehre herabgewürdigt, heißt es in der Anklage. Dies sei gemäß dem Völkerstrafgesetzbuch ein Kriegsverbrechen. Der Beschuldigte hat gestanden, so die Staatsanwaltschaft. Wegen der Vorwürfe sitzt er seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Es sind drei weitere Verhandlungstermine vor dem Kammergericht bis einschließlich 2. März angesetzt.
Gräuel an sunnitischen Zivilisten
Der IS kontrolliert seit knapp drei Jahren große Gebiete des Iraks. Erst mit Hilfe internationaler Streitkräfte gelang es der Regierungsarmee die IS-Kämpfer zurückzudrängen. Internationale Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder das Vorgehen der irakischen Armee und mit ihr verbündeter Milizen.
So sollen insbesondere schiitische Milizen Kriegsgräuel sowohl gegen IS-Kämpfer und als auch gegen sunnitische Zivilisten verübt haben. Das betrifft indirekt auch die Bundesregierung - Deutschland beteiligt sich an der Ausbildung und Ausrüstung der irakischen Streitkräfte sowie der kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Nordirak.