Österreich baut 3,7 Kilometer langen Zaun an Grenze zu Slowenien

  13 November 2015    Gelesen: 623
Österreich baut 3,7 Kilometer langen Zaun an Grenze zu Slowenien
Die österreichische Regierung hat sich in der Flüchtlingskrise nach langen Diskussionen auf den Bau eines 3,7 Kilometer langen Zauns an der Grenze zu Slowenien geeinigt. Der Zaun werde zunächst nicht mit Stacheldraht versehen, könne in Notsituationen aber nachgerüstet werden, sagte Österreichs Kanzleramtsminister Josef Ostermayer in Wien. Die Bauarbeiten am Grenzübergang Spielfeld sollen in zwei Wochen beginnen und etwa zwei Monate dauern. Nach Angaben von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wird der Zaun 2,20 Meter hoch sein.
Die Maßnahme ziele darauf ab, eine geordnete Einreise zu ermöglichen. Es gehe nicht darum, die Grenze abzuriegeln, hob Ostermayer hervor. Mikl-Leitner hatte vor zwei Wochen mit ihrer Forderung nach einem kilometerlangen Zaun rechts und links vom Grenzübergang Spielfeld für deutliche Kritik in der eigenen Koalition, aber auch in Brüssel gesorgt. Österreichs sozialdemokratischer Bundeskanzler Werner Faymann lehnte den Vorstoß seiner konservativen Innenministerin ab.

Der Kompromiss der Regierung sieht nun außerdem verstärkte Patrouillen sowie eingezäunte Korridore auf slowenischer Seite vor. Zudem werden Vorbereitungen für die Errichtung eines 25 Kilometer langen Grenzzauns getroffen. Dieser soll nach Angaben der beiden Minister kurzfristig hochgezogen werden, falls die übrigen Maßnahmen die Lage nicht verbessern.

Das auf der Balkanroute stark unter Druck stehende Slowenien hatte am Mittwoch mit dem Bau eines Stacheldrahtzauns an der Grenze zu Kroatien begonnen. Derzeit durchqueren zehntausende Flüchtlinge Slowenien und Österreich auf dem Weg nach Norden. Ein Großteil von ihnen will nach Deutschland oder Schweden reisen.

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