Kushner war bei Treffen mit russischem Botschafter dabei

  04 März 2017    Gelesen: 319
Kushner war bei Treffen mit russischem Botschafter dabei
Die Diskussion um umstrittene Kontakte zu Moskau erreicht die Präsidenten-Familie: Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner hat sich im Dezember mit dem russischen Botschafter getroffen.
Die Beziehungen seiner Mitarbeiter zu russischen Diplomaten setzen US-Präsident Donald Trump weiter unter Druck. Das Weiße Haus bestätigte laut der "New York Times" nun, dass sich der inzwischen zurückgetretene Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn im Dezember mit dem russischen Botschafter Sergei Iwanowitsch Kisljak im Trump Tower traf. Mit dabei war demnach auch Trumps Schwiegersohn und enger Berater Jared Kushner.

"Sie haben die Beziehung allgemein erörtert", sagte Trumps Sprecherin Hope Hicks der Zeitung. Es habe Sinn ergeben, dass sie einen Kommunikationsweg herstellten, sagte sie. Das Treffen sei einmalig gewesen und habe nur 20 Minuten gedauert. Kushner habe Gespräche mit vielen Vertretern anderer Länder gehabt.

Flynn war vor nur wenige Wochen, nachdem er den Posten übernommen hatte, über ein Gespräch gestolpert, das er mit einem Vertreter Russlands vor Antritt der neuen US-Regierung geführt hatte. Dabei soll es unter anderem um das Thema der Sanktionen gegangen sein. Darüber hatte er später falsche Angaben gemacht. Trump verlor mit ihm einen seiner wichtigsten Mitarbeiter.

Auch der US-Justizminister Jeff Sessions steht wegen Russland-Kontakten in der Kritik. Er räumte ein, vor seiner Amtseinführung zweimal Kontakt zum russischen Botschafter gehabt zu haben. Das hatte er aber in seiner Anhörung vor dem Senat explizit verneint.

Dem Weißen Haus zufolge sollte bei dem Treffen von Flynn, Kushner und Kisljak im Dezember der Grundstein für Gespräche zwischen der neuen US-Regierung und Moskau gelegt werden. Der Zeitpunkt des Treffens war aber heikel, da es etwa zum gleichen Zeitpunkt stattfand, zu dem der frühere Präsident Barack Obama auch neue Sanktionen gegen Russland erließ.

Damit sollten mutmaßliche Einmischungen in den US-Wahlkampf bestraft werden. Konkret werfen die US-Geheimdienste dem Kreml vor, Computer der Demokraten im Wahlkampf angegriffen zu haben, um mit den erbeuteten E-Mails das Ergebnis zu beeinflussen. Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Die Demokraten fordern die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, der die Beziehungen des Wahlkampflagers von Trump zu russischen Regierungskreisen prüfen soll.

Quelle : spiegel.de

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