Der kommerzielle Anbau und der Verkauf bleiben in Israel weiterhin strafbar. „Auf der einen Seite öffnen wir uns der Zukunft“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. „Auf der anderen verstehen wir die Gefahren und werden versuchen, dies abzuwägen.“ Ein Ministerkomitee soll den Beschluss in eine Gesetzesvorlage bringen.
Israelis sind der Droge nicht abgeneigt. Laut einem Bericht der Drogenbehörde der Vereinten Nationen konsumieren neun Prozent der Bevölkerung Cannabis. Manche glauben, diese Zahlen seien noch untertrieben. Die Abgeordnete Tamar Zandberg (Meretz) sagte am Sonntag, der Beschluss sende ein Signal an „eine Million Israelis, die Marihuana konsumieren“. Eine vollständige Legalisierung von Marihuana sei „nur noch eine Frage der Zeit“.
25.000 Israelis dürfen aus medizinischen Gründen kiffen
Eine israelische Polizeistatistik gibt für 2015 nur noch 188 Verhaftungen wegen des Konsums von Marihuana in der Freizeit an. Das sind rund 50 Prozent weniger Verhaftungen als 2010.
Marihuana wird in Israel an mehr oder weniger geheim gehaltenen Orten bereits kontrolliert gezüchtet. Rund 25.000 Israelis besitzen eine Lizenz, um aus medizinischen Gründen kiffen zu dürfen. Israel gilt in der Marihuanaforschung als führend in der Welt und plant, den Export von medizinischem Cannabis demnächst zu erlauben.
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