USA will illegale Einwanderer abschrecken

  07 März 2017    Gelesen: 255
USA will illegale Einwanderer abschrecken
Die US-Regierung greift im Kampf gegen illegale Einwanderer zu drakonischen Mitteln. US-Heimatschutzminister Kelly plant, Einwanderer-Eltern und ihre Kinder zu trennen. Die Kinder würden "gut behandelt, während wir uns um ihre Eltern kümmern", so Kelly.
US-Heimatschutzminister John Kelly will zur Abschreckung illegaler Einwanderer zu einem besonders drastischen Mittel greifen: Um Migranten künftig von nicht legalen Einreisen in die USA abzuhalten, will Kelly Einwanderer-Eltern von ihren Kindern trennen. "Wir haben viel Erfahrung darin, uns um unbegleitete Minderjährige zu kümmern", sagte Kelly dem Nachrichtensender CNN. Er verwies dabei auf besondere Betreuungseinrichtungen und Pflegefamilien.

Er tue fast alles dafür, um die Menschen aus Mittelamerika davon abzubringen, ihr Schicksal in die Hände der "sehr gefährlichen" Schlepperbanden zu legen, die sie über Mexiko in die USA bringen würden, sagte Kelly. Mexiko unterstütze die USA im Kampf gegen die Schleusernetzwerke. Um den Schlepperbanden die Kundschaft zu entziehen, beabsichtige er nun, Einwanderer-Kinder und ihre Eltern voneinander zu trennen. Die Kinder würden "gut behandelt, während wir uns um ihre Eltern kümmern", sagte Kelly.

Kelly ist mit der Umsetzung neuer US-Einwanderungsrichtlinien betraut und soll den von US-Präsident Donald Trump per Dekret angeordneten Bau einer Mauer entlang der 3200 Kilometer langen Grenze zu Mexiko überwachen. Mit der Mauer will Trump die illegale Einwanderung bekämpfen. Die Kosten für die Mauer soll Mexiko tragen. Die mexikanischen Regierung lehnt das ab. Die Beziehungen beider Länder haben sich seit Trumps Amtsantritt deutlich verschlechtert.

Familien kommen bislang relativ schnell frei

Von Anfang Oktober bis Ende Januar haben die US-Behörden etwa 54.000 Kinder und ihre Erziehungsberechtigten aufgegriffen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Ein US-Bundesberufungsgericht hatte im Juli angeordnet, dass die Kinder von illegal Eingewanderten so schnell wie möglich auf freien Fuß gesetzt werden müssen. Für ihre Eltern gilt das nicht. Gegenwärtig werden an der Grenze abgefangene Familien vergleichsweise schnell freigelassen und dürfen in den USA bleiben, bis über ihren Fall entschieden wurde.

Republikaner im Kongress haben argumentiert, dass diese als "catch and release" (dt. "fangen und freilassen") bekannte Vorgehensweise Mütter ermuntert, die gefährliche Reise mit ihren Kindern zu wagen. Den Frauen werde versichert, dass bis zu ihrem Gerichtstermin Jahre vergehen würden. Fürsprecher der Einwanderer argumentieren dagegen, die Frauen seien wegen der Gewalt und Armut in vielen zentralamerikanischen Staaten dazu gezwungen, mit ihren Kindern zu fliehen. Sie verlangen, ihnen den Status von Asylsuchenden anzuerkennen.

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