Da es sich um ein Auslieferungswerk handelt, werden die Flugzeuge der Amerikaner auch künftig nicht komplett in China gebaut, sondern nur mit Sitzen oder anderer Inneneinrichtung ausgestattet. 100 Boeings vom Typ 737 sollen aus Zhoushan laut Xinhua zunächst pro Jahr an Kunden ausgeliefert werden.
Mit dem ersten Werk im Ausland eifert Boeing dem Konkurrenten Airbus nach. Die Europäer betreiben in der ostchinesischen Hafenstadt Tianjin schon zwei Anlagen zur Endmontage von Flugzeugen der A320- und A330-Familie. Die beiden größten Flugzeugbauer der Welt setzen auf einen rasant wachsenden Markt: Laut Schätzungen werden in den nächsten 20 Jahren mehr als 5000 neue Flugzeuge in China benötigt.
Boeing hatte die Verträge für das neue Werk vor den Wahlen in Amerika im vergangenen November unterzeichnet. Der neue Präsident Donald Trump hatte amerikanische Konzerne dazu aufgefordert, Fabriken nicht mehr im Ausland, sondern in den Vereinigten Staaten zu bauen – und dort Arbeitsplätze zu schaffen.
Boeing baut derzeit die neue Air Force One, das Dienstflugzeug des amerikanischen Präsidenten. Grundsätzlich hatte Trump damit kein Problem – nur belaufen sich die Kosten mittlerweile auf mehr als vier Milliarden Dollar. Zu viel für Trump: „Die Kosten sind außer Kontrolle, mehr als vier Milliarden Dollar. Streicht die Order!“, twitterte er entsprechend. Der Finanzrahmen für Entwicklung und Bau umfasste ursprünglich bis zu drei Milliarden Dollar. Boeing-Chef Dennis Muilenburg beeilte sich daraufhin zu versichern, sein Unternehmen werde die Produktionskosten drücken.
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