Mexiko ruft Bau-Unternehmen zum Boykott auf

  20 März 2017    Gelesen: 510
Mexiko ruft Bau-Unternehmen zum Boykott auf
Für den Bau der Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko haben sich auch mexikanische Bauunternehmen beworben. Jetzt rief der Außenminister sie auf, ihre Angebote zurückzuziehen.
Die mexikanische Regierung hat Unternehmen dazu aufgerufen, sich nicht länger an der Projekt-Ausschreibung für den Bau der Mauer an der Grenze zu USA zu beteiligen. Mexikos Außenminister Luis Videgaray appellierte an die Unternehmen seines Landes, ihre Entscheidungen zu überdenken. "Alle Unternehmen, die hier eine wirtschaftliche Chance sehen, sollten ihr Gewissen überprüfen. Wir sprechen beim Bau der Mauer nicht über Ökonomie, sondern über einen zutiefst unfreundlichen Akt zwischen zwei Nationen", sagte Videgaray.

US-Präsident Donald Trump will mit der Mauer Drogenschmuggler und illegale Einwanderer stoppen, es gibt bereits konkrete Vorstellungen, wie die Mauer aussehen soll. Imposant soll sie sein, zwischen 18 und 30 Fuß (5,40 bis 9,10 Meter) hoch und für Menschen unüberwindbar. Auf der US-Seite soll die Farbgebung "ästhetisch ansprechend" sein. Baufirmen haben nun bis Ende März Zeit, ihre Vorschläge einzureichen.

Tatsächlich gibt es laut der "Financial Times" einige große Unternehmen aus Mexiko, die sich am Bau der Mauer beteiligen wollen, denn die US-Behörden sind bereit viel Geld zu zahlen. Laut Bauplan wollen die Planer einen Stundenlohn von 10,20 US-Dollar zahlen - mehr als doppelt so viel wie der derzeitige Mindestlohn in Mexiko.

Zu den Interessenten auf mexikanischer Seite gehört etwa der LED-Hersteller Ecovelocity mit Sitz in Mexiko-Stadt, oder der Zementhersteller Cementos de Chihuahua. Roelio Zambrano, Chef des größten mexikanischen Bauunternehmens Cemex, zog zuletzt viel Kritik auf sich, als er einem Reporter sagte, er würde ein Angebot abgeben: "Wenn uns jemand um einen Kostenvoranschlag bittet, machen wir das gerne."

Indes haben die mexikanischen Unternehmen wohl kaum eine Chance die Ausschreibung für sich zu gewinnen. Denn die US-Behörden haben angekündigt, Baumaterialien zu bevorzugen, die aus den USA stammen. Getreu Trumps Motto: "Amerika zuerst."

Quelle : spiegel.de

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