Der Mann hatte eine Soldatin auf dem Flughafen attackiert, mit einer Schrotpistole bedroht und ihr ein Sturmgewehr entrissen. Andere Soldaten erschossen ihn daraufhin. Nach Angaben der beteiligten Soldaten hatte er gerufen "Ich bin da, um für Allah zu sterben" und auch angekündigt, dass es Tote geben werde. Vor seinem Angriff auf die Soldatin am Flughafen hatte der Angreifer bei einer Verkehrskontrolle auf Polizisten geschossen und einen Beamten verletzt.
Der Vater des Täters hatte dem Radiosender Europe 1 am Wochenende gesagt, sein Sohn sei kein Terrorist, er habe aber getrunken und Cannabis konsumiert. "Und unter dem Einfluss von Alkohol und Cannabis - da kommt man hin", fügte er hinzu.
Angriff soll zwei Minuten gedauert haben
Den Justizkreisen zufolge war der Mann wegen Drogendelikten und Diebstahls mehrmals im Gefängnis gewesen. Während einer Haftstrafe wegen Drogenschmuggels vor einigen Jahren habe er sich religiös radikalisiert. Die Ermittler gehen von einem terroristischen Tatmotiv aus.
Laut dem französischen Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins soll der mehrfach vorbestrafte Franzose der Soldatin den Schrotrevolver an die Schläfe gehalten haben und auch die beiden anderen Soldaten bedroht haben. Der Angreifer benutzte die Soldatin als menschlichen Schutzschild und riss ihr Sturmgewehr an sich. Die anderen Soldaten feuerten mehrfach auf ihn, als sie freie Schussbahn hatten. Der Angriff dauerte nach Molins' Angaben rund zwei Minuten. Ben Belgacem hatte laut Molins einen Treibstoffkanister bei sich.
Familienangehörige des Angreifers sind wieder frei
Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen terroristischen Mordversuchs ein. Molins sagte, der Angreifer sei am Flughafen "entschlossen" gewesen, "bis zum Ende zu gehen" und Menschen zu töten. Die Terrorermittlungen begründete der Staatsanwalt unter anderem mit dem Bezug des Angreifers auf "Allah".
Der Vater, ein Bruder und ein Cousin des Täters meldeten sich am Samstag selbst bei der Polizei und wurden in Gewahrsam genommen.Alle drei wurden im Verlauf des Wochenendes wieder auf freien Fuß gesetzt.
Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge mit insgesamt 238 Toten getroffen. Seit der Anschlagsserie in Paris vom 13. November 2015 gilt in ganz Frankreich der Ausnahmezustand. Am 23. April und 7. Mai finden in Frankreich Präsidentschaftswahlen statt - auch deshalb gilt im Land erhöhte Alarmbereitschaft.
Quelle : spiegel.de
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