Flüchtlingskinder sind zu lange in Massenunterkünften

  22 März 2017    Gelesen: 433
Flüchtlingskinder sind zu lange in Massenunterkünften
Das UNO-Kinderhilfswerk Unicef kritisiert den Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland.
Viele von ihnen seien zu lange in Unterkünften untergebracht, die keineswegs kindgerecht seien, sagte der Geschäftsführer von Unicef-Deutschland, Schneider, bei der Vorstellung einer Studie in Berlin. Zudem seien die Jungen und Mädchen häufig Zeugen von Gewalt und Auseinandersetzungen. Die Minderjährigen seien auch zu wenig vor Übergriffen geschützt. Nur rund ein Drittel der befragten Einrichtungen gab an, Konzepte zum Schutz von Kindern zu haben.

Die Autoren der Studie stellten bei der Befragung von Mitarbeitern der Flüchtlingseinrichtungen fest, dass mehr als jeder fünfte Minderjährige länger als sechs Monate in Massenunterkünften bleiben musste. In den meisten Unterkünften gibt es demnach auch zu selten Möglichkeiten für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen, zu lernen oder ihre Freizeit zu verbringen.

Bei der Untersuchung ist zutage getreten, dass es offenbar vom jeweiligen Bundesland abhängig ist, ob ein Kind einen Kindergarten oder eine Schule besuchen kann. Nur ein Drittel der befragten Mitarbeiter in Erstaufnahmeeinrichtungen bestätigte Unicef zufolge, dass die Kinder auf eine reguläre Schule gehen. Manche Einrichtungen bieten stattdessen eine Art Ersatzunterricht an.

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