Die Experten vermuten, dass die vorhandene Ausrüstung dazu genutzt werden könnte, den Test zu zünden sowie Daten von der Explosion zu sammeln und auszuwerten. Zudem werde derzeit Wasser aus dem Tunnel gepumpt. "Die Kombination dieser Faktoren lässt darauf schließen, dass Testvorbereitungen getroffen werden." Die Experten betonten jedoch, es gebe keine eindeutigen Hinweise für das Vorhandensein einer Atomwaffe auf dem Gelände. Aus den vorliegenden Daten könne auch nicht der eindeutige Schluss gezogen werden, dass ein Atomwaffentest "unmittelbar bevorsteht", hieß es.
Als Grundlage der Analyse dienten dem Institut nach eigenen Angaben Satellitenbilder, die am vergangenen Samstag gemacht wurden. Das Testgelände Punggye Ri befindet sich in einer abgelegenen bergigen Region 200 Kilometer von der russischen und 100 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. Die Anlage wird regelmäßig von Spionagesatelliten fotografiert.
Entwicklung von Langstreckenraketen
Nordkorea hatte im vergangenen Jahr zwei Atomtests unternommen, den bisher letzten und stärksten von insgesamt fünf Versuchen im September. Damit verstieß Nordkorea erneut gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Dieser hatte daraufhin die Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang verschärft.
Zugleich arbeitet die kommunistische Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. US-Außenminister Rex Tillerson machte bei einer Reise in die Region Mitte Februar deutlich, dass sein Land die Bedrohung durch Nordkorea nicht länger dulden wolle. Er schloss auch militärische Maßnahmen nicht aus.
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