Drei Gründe sprechen für Molenbeek als Stützpunkt für Islamisten
Der Stadtteil mit einer Arbeitslosenquote von 37 Prozent unter jungen Menschen ist nicht nur Heimat der militanten Islamisten unter den rund einer halben Million belgischen Moslems. Auch französische Islamisten tauchen dort unter, um Anschläge zu planen und vorzubereiten, bevor sie in Frankreich zuschlagen.
Experten sehen dafür vor allem drei Gründe:
- Die belgischen Sicherheitsbehörden leiden unter der starken Dezentralisierung und den Spannungen zwischen den Französisch oder Flämisch sprechenden Landesteilen.
- Das Land stand lange Zeit offen für fundamentalistische Prediger aus den Golf-Staaten.
- Es gibt einen florierenden Schwarzmarkt für Schnellfeuergewehre, wie sie in Paris verwendet wurden.
Experte: Föderalismus Vorteil für Terroristen
"Belgien ist ein föderaler Staat, und das ist für Terroristen immer ein Vorteil", sagt Edwin Bakker vom Zentrum für Terrorismusforschung an der niederländischen Universität Leiden. Die vielen Verwaltungsebenen erschwerten den Informationsfluss zwischen den Ermittlern. In den Niederlanden etwa sei es viel schwerer, vom Radar der Behörden allein dadurch zu verschwinden, dass man sich nur zehn Kilometer weiterbewege.
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