Nahe Sinpo an der Ostküste Nordkoreas sei am Mittwochmorgen eine ballistische Rakete abgefeuert worden und etwa 60 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen, teilte der Generalstab des südkoreanischen Militärs mit. Das US-Militär bestätigte den Start. Nach Angaben des US-Pazifikkommandos handelte es sich vermutlich um eine Mittelstreckenrakete des Typs KN-15.
US-Außenminister Rex Tillerson äußerte sich nur knapp zu dem Raketentest. "Die USA haben genug über Nordkorea gesprochen. Wir haben nichts weiter zu sagen", teilte Tillerson mit.
Einige Stunden vor dem Test hatte sich ein hochrangiger Trump-Berater bereits zur Nordkorea-Problematik geäußert. "Nordkorea ist (bei dem Treffen) eine Frage von dringendstem Interesse für den Präsidenten und die Regierung generell", sagte der Berater mit Blick auf das Treffen von Trump und Xi. "Es ist wichtig, dass sich China mit den USA koordiniert, um dieses Problem zu einer friedlichen Lösung zu bringen."
Japan und Südkorea besorgt
Die US-Regierung würde es begrüßen, wenn sich Nordkorea der Nationengemeinschaft anschließe, hieß es im Weißen Haus. Ihnen sei diese Gelegenheit gegeben worden. "Die Uhr ist nun abgelaufen, und alle Optionen sind auf dem Tisch." Vor Kurzem hatte Trump gesagt, notfalls würden die USA das Problem Nordkorea alleine lösen. Als Reaktion darauf drohte Pjöngjang mit "Gegenmaßnahmen".
Japan protestierte gegen den erneuten Raketentest des Nachbarlandes. In Südkorea kam wegen des Tests der Nationale Sicherheitsrat zusammen. Das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas wird in der Region als große Bedrohung gesehen.
Entgegen mehrerer Uno-Resolutionen treibt die kommunistische Führung in Pjöngjang das Atomprogramm des Landes voran und entwickelt Raketen, die nicht nur Südkorea und Japan, sondern auch die US-Küste erreichen sollen. Nach Einschätzung von Experten bereitet das Land derzeit einen weiteren Atomtest vor, bisher hatte es fünf solcher Tests unternommen.
Nordkorea hatte Anfang März mehrere Testraketen bis in die Nähe der japanischen Küste geschossen. Ein weiterer Raketentest des Landes am 22. März war nach südkoreanischen Angaben fehlgeschlagen. Ballistische Raketen sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, sie können aber auch von U-Booten abgefeuert werden. Sie befördern je nach Bauart konventionelle, biologische, chemische oder sogar atomare Sprengköpfe ins Ziel.
Quelle : spiegel.de
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