Sturmtief verschont Deutschland

  18 November 2015    Gelesen: 817
Sturmtief verschont Deutschland
Das Sturmtief "Heini" ist in der Nacht auf Mittwoch in Deutschland weniger verheerend ausgefallen, als erwartet. Vereinzelt stürzten in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen nach Angaben von Polizei und Feuerwehren Bäume um oder wurden Bauzäune und Gerüste weggeweht. Größere Einsätze und Schäden gab es jedoch nicht.
Noch am Dienstag wurden in manchen Städten Flüchtlinge in Sicherheit gebracht. In Bremen mussten rund 1400 Asylbewerber über Nacht kurzfristig von Zeltlagern in Schulen umziehen. Die Zelte, in denen die Menschen untergebracht waren, halten nach Herstellerangaben höchstens Windstärke 10 aus - erwartet wurden aber Sturmböen bis zu Stärke 11. Auch in Dresden und Berlin mussten mehrere hundert Flüchtlinge aus Zelten, in denen sie wohnten oder auf einen Termin bei den Behörden warteten, in andere Unterkünfte gebracht werden.

Berufsverkehr sollte dennoch aufpassen

Die Unwetterzentrale rät dennoch zur Vorsicht: In den frühen Morgenstunden sind stellenweise immer noch orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten bis 115 Kilometer pro Stunde drin, warnt Claudia Salbert von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info. Der Berufsverkehr sollte auf der Hut sein, so Salbert. Auf den Straßen können große Äste oder Gegenstände liegen.

Zu dem stürmischen Wind kommt noch kräftiger Regen. Die Wetterexpertin rechnet mit hohen Niederschlagmengen, besonders an den Westrändern der Mittelgebirge. 40 bis 50 Liter Wasser pro Quadratmeter dürften in einigen Regionen fallen. Der Boden weicht auf und an Hängen kann es zu Erdrutschen kommen.

Leichte Beruhigung im Laufe des Mittwochs

Tagsüber ist es weiterhin windig, doch die Windgeschwindigkeiten gehen langsam zurück. Sturmböen der Windstärke 9 - also mit 80 Kilometern pro Stunde - wird es dann nur noch in hohen Lagen der Mittelgebirge geben."Und dann ist "Heini" auch schon durchgezogen", sagt Salbert.

Die Luft ist unterdessen noch immer vergleichsweise mild. Lokal können 17 bis 18 Grad erreicht werden, unter dichten Wolken oder in Regengebieten sind es 10 bis 15 Grad.

Wochenende wird winterlich

Das Wetter bleibt auch nach Sturmtief "Heini" turbulent, am Donnerstag wird es erneut windig und nass. Am Freitag dringt dann Polarluft nach Deutschland und lässt die Temperaturen sinken. "Das Wochenende wird winterlich", sagt die Meteorologin. Dann fallen sogar Schneeflocken, die im Bergland durchaus auch liegenbleiben können. Im Flachland dagegen dürften sie bei 2 bis 6 Grad schnell wieder wegschmelzen.

Das winterliche Wetter wird sich in höheren Lagen wohl erst einmal festsetzen. "Nachts gibt es verbreitet Frost, und in den Bergen liegen ein paar Zentimeter Neuschnee", so Salbert. Im Flachland wird es nass-kalt und ungemütlich.

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