So ein Schmarrn, grantelt es da schon im Ansatz aus München herüber, 105-mal hat Lewandowski doch bereits genetzt für die Bayern, davor schon 103-mal für Borussia Dortmund, wurde zweimal Torschützenkönig der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal und einmal in der EM-Qualifikation mit Polen.
Müller kann Lewandowski nicht ersetzen
Und überhaupt, bei der Pleite im Hinspiel gegen Real hat er gefehlt da vorne drin, das hat doch jeder gesehen, genau wie in Leverkusen. Thomas Müller ist halt kein Brecher, kein Stoßstürmer, keine klassische Nummer neun.
Gefehlt hat Lewandowski schon. Aber er ist kein Faktor, der den Bayern den Titel in der Champions League bringt. Bislang zumindest nicht.
Lewandowski schießt viele Tore in der Bundesliga gegen mittelprächtige bis schlechte Mannschaften, drei gegen Augsburg, drei gegen Hamburg, drei gegen Bremen. Die zwei Tore gegen Dortmund unlängst beim 4:1 ragen da schon als Gegenbeispiel heraus.
Nicht falsch verstehen: Lewandowski sichert seinen Bayern unfassbar viele Punkte auf dem Weg zum sicheren Meistertitel. Stellvertretend sei hier sein Doppelpack in Freiburg im Januar genannt, als er aus einer gnadenlos schlechten Mannschaftsleistung und einem Rückstand noch drei Punkte machte.
In der Champions League reicht es nicht
Doch wenn es um die Champions League geht, reicht es nicht mehr. Ein Satz von Uli Hoeneß donnert noch heute jedem Bayern-Mittelstürmer durch die Knochen, gesagt in tiefem Frust nach dem verlorenen Finale 2012: "Mario Gomez ist ein guter Stürmer, aber kein sehr guter. Wenn er ein sehr guter wäre, dann wären wir jetzt Champions-League-Sieger."
Das war natürlich ungerecht, Hoeneß entschuldigte sich später dafür. Gomez' Ansehen in München war ab diesem Zeitpunkt aber dahin, er musste schließlich gehen.
Genauso ungerecht ließe sich sagen: Wenn Lewandowski sehr gut wäre, dann hätten die Bayern in den vergangenen beiden Jahren mindestens einmal den ersehnten großen Titel in Europa geholt. Doch wenn es ernst wird im Frühjahr, liefert Lewandowski nicht mehr die erhofften Tore.
Statistik spricht gegen Lewandowski
Für den BVB gelang ihm 2013 im Halbfinale gegen Real Madrid noch ein Viererpack, eine der großartigsten Einzelleistungen der Europapokal-Geschichte. Im Trikot der Bayern ist nicht mehr viel los ab dem Viertelfinale.
Acht Spiele bestritt Lewandowski bislang als Münchner im Viertel- und Halbfinale der Champions League, fünfmal blieb er ohne Treffer. Für das Spiel im Bernabeu-Stadion von Madrid dabei besonders entmutigend aus Bayern-Sicht: Auswärts gelang ihm in der heißen Phase kein einziges Tor.
Cristiano Ronaldo auf der anderen Seite spielt dagegen eine für seine Verhältnisse grottige Saison – und ist dann eben gerade da, wenn es in Richtung Titel geht mit zwei Treffern in der Münchner Arena.
Allzu große Hoffnung sollten die Bayern also nicht mit Lewandowskis Rückkehr verbinden.
Quelle:focus
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