Ein Selbstmordattentäter hatte regierungsnahen Medien zufolge eine Autobombe neben dem Konvoi gezündet, der im Zuge eines Abkommens zwischen Regierung und Rebellen Schiiten aus zwei Dörfern im Rebellengebiet in das von Regierungstruppen kontrollierte Aleppo bringen sollte. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Mindestens 100 Leichen seien bereits weggebracht worden, berichteten syrische Rettungskräfte. Die Getöteten stammten überwiegend aus den beiden schiitischen Dörfern Fua und Kefraja in der Provinz Idlib. Der Konvoi sollte mindestens 5000 Menschen von dort nach Aleppo bringen. Darunter waren neben Zivilisten auch mehrere hundert Kämpfer, die an der Seite von Präsident Baschar al-Assad stehen.
Im Gegenzug hatten Hunderte sunnitische Rebellen mit ihren Familien den Ort Madaja bei Damaskus verlassen, ein von Assad-Truppen kontrolliertes Gebiet. Die mehr als 2000 Personen sollen nach Idlib gebracht werden, wo Rebellen die Vorherrschaft haben, und warteten ebenfalls in Aleppo.
Das Attentat vom Samstag sei der jüngste schändliche Angriff auf Flüchtlinge, sagte Papst Franziskus vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Die Syrer seien die Opfer eines Krieges, der nicht aufhöre, Schrecken und Tod zu säen, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes nannte den Anschlag tief erschütternd. "Alle, die Einfluss auf die Konfliktparteien in Syrien haben, müssen ihren Teil dazu beitragen, dass das sinnlose Morden aufhört, und zum Verhandlungstisch zurückkehren."
Quelle. reuters.de
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