Fondsmanager warnt: Aktienmärkte notieren 40 Prozent zu hoch

  18 April 2017    Gelesen: 370
Fondsmanager warnt: Aktienmärkte notieren 40 Prozent zu hoch
Die Aktienmärkte steigen seit November wie an der Schnur gezogen nach oben. Die Gründe sind für viele Experten klar: Die Wirtschaft wächst, die Zinsen sind tief und die Pläne einer Steuerreform, sowie der Bankenregulierung durch Donald Trump sind das I-Tüpfelchen.
Doch US-Fondsmanager Nick Clay zeichnet ein düsteres Bild für die Aktienmärkte. „Wir haben eine völlig andere Meinung. „Wir glauben nicht, dass die Zentralbanken uns gerettet haben. Wir glauben nicht, dass der US-Präsident Donald Trump die Wachstumsrate der Wirtschaft verdoppeln kann. Wir denken fast das Gegenteil“, so Clay gegenüber marketwatch.com.

„Die Berichte, wonach wir durch das Schlimmste gekommen sind, wir jetzt robust seien, die Leitzinsen sich normalisieren und die Zinskurve steigen wird und sich jetzt unsere Wirtschaft beschleunigt — wir denken, das ist alles falsch", sagt er.



„Wir denken, dass wir große Enttäuschung sehen werden, weil auch immer mehr andere Menschen beginnen es so zu interpretieren. Dafür spricht zum Beispiel die sich abflachende Kurve im Anleihemarkt.“ Damit spielt Clay auf die Entwicklung der zehnjährigen US-Anleihen an. Eine abflachende Kurve signalisiert in der Regel aufkommende Sorgen bezüglich einer schwachen Konjunktur.

Clay ist nicht der einzige Experte, der vor einem deutlichen Rücksetzer an den Aktienmärkten im Jahr 2017 warnt. Doch noch ist ein Ausverkauf ausgeblieben. Die Zahlen, die der Fondsmanager aber in den Mund nimmt, klingen besorgniserregend: „Meiner Meinung nach notieren die Aktienmärkte etwa 40 Prozent zu hoch.“ Doch einen Rücksetzer in dieser Größenordnung erwartet der Fondsmanager dennoch nicht. Seine Begründung: Regierungen würden einschreiten und das verhindern.

„Zentralbanker sind süchtig den Märkten Zucker zugeben“
Mit Skepsis blickt er auf die Zentralbanken. Regierungen würden einschreiten und das verhindern. „Es sind noch immer die selben Zentralbanker an der Macht, die schon während der Finanzkrise verantwortlich waren. Sie sind süchtig danach, den Märkten immer mehr Zucker zu geben“, rechnet Clay mit ihnen ab und spielt auf die anhaltend niedrigen Zinsen und die Stimulierungsmaßnahmen an.

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Seine Arbeit als Fondsmanager sei durch die hohen Bewertungen von Aktien schwierig, schließlich gebe es fast keine günstigen Werte mehr zu kaufen. Das gelte nicht nur für die Aktien großer Konzerne, sondern auch für Papiere aus der zweiten und dritten Reihe.

Das Problem noch Papiere zu finden, die weiteres Kurspotenzial versprechen, haben auch Privatanleger. Aussagen, wie die von Nick Clay machen es ihnen vermutlich noch schwerer in der momentanen Situation in Aktien zu investieren.

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