Mutters I.D. Crozz
Die Mutter selbst wartet mit dem dritten Modell der I.D.-Reihe, dem Crozz, auf. Dabei handelt es sich um ein vollelektrisches CUV. Also ein "Crossover Utility Vehicle". Der Unterschied zum derzeit so beliebten SUV? Hier wird keine Geländegängigkeit erwartet, sondern lediglich die optische Verbindung von Offroader und sportlichem Coupé in den Fokus gerückt. Hinzu kommt, dass der Crozz kompakter als ein Tiguan Allspace ist, aber genauso viel Platz bietet.
Viel wichtiger ist VW beim Crozz natürlich etwas anderes: Für künftige Käufer soll sich der Wagen interaktiv und mit einer Reichweite von 500 Kilometern - die selbstredend rein elektrisch zurückgelegt werden - als familientauglicher Tourer präsentieren. Und um dann doch noch etwas SUV-Feeling zu bringen, hat der Wagen natürlich auch Allradantrieb. Insgesamt soll der Elektromotor 306 PS leisten und den Crozz bis auf abgeregelte 180 km/h beschleunigen. Beeindruckend sind die Ladezeiten, die VW für den Akku verspricht. Bereits nach 30 Minuten sollen am Schnellader 80 Prozent nachgefüllt sein.
Neben dem Elektro-Antrieb setzt VW bei seiner Studie natürlich auf vollautonomes Fahren. Bei leichtem Druck auf das VW-Logo im Lenkrad verschwindet das Volant im Armaturenbrett und der Autopilot wird aktiviert. Und noch eine Vision wird für den Crozz verkündet: Die LED-Scheinwerfer sollen als "Augen" im Autopilot-Modus mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren. Wie? Verrät VW noch nicht. Dafür ist Markenvorstand Herbert Diess gewiss, dass VW "bis 2025 den Absatz von reinen Elektrofahrzeugen auf eine Million Einheiten pro Jahr steigert". Die Produktion soll 2020 anlaufen.
Audi kommt ein Jahr früher
Ein Jahr früher will Audi mit seiner elektrischen Kampfmaschine in den Markt einsteigen. Mit der Studie E-Tron Sportback geben die Ingolstädter einen Ausblick auf ihr zweites und sportlichstes Elektroauto. Auffällig ist die Frontpartie des fast fünf Meter langen Viersitzers. Eine schwarze Maske bildet den typischen Audi-Kühlergrill nach, obgleich der Elektroantrieb ohne zusätzliche Beatmung auskommt. Hinzu kommt eine konkave Fronthaube, prägnant ausgestellte Kotflügel und ein schlankes Fließheck mit durchgehendem Leuchtenband. Den Wiedererkennungswert soll auch die ausgeklügelte Fahrzeugbeleuchtung erhöhen. Insgesamt 500 LEDs an der Front sollen zum einen markante Lichtgrafiken, zum anderen Kommunikationszeichen für andere Verkehrsteilnehmer sein.
Im Innenraum wurden die Bedienelemente auf das Wesentliche reduziert, wobei vor allem berührungsempfindliche Bildschirme zum Einsatz kommen sollen. Technisch gleicht das Coupé dem bereits für 2018 angekündigten SUV. Wie bei der IAA-Studie E-Tron Quattro sorgt auch beim E-Tron Sportback ein elektrisches Motorentrio für bis zu 505 PS Leistung. Der permanente Allradantrieb und eine Spurtzeit von 4,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde sind natürlich Pflicht.
Wer das Beschleunigungspotenzial nicht permanent ausreizt, soll mit der 95 kWh großen Batterie mehr als 500 Kilometer weit kommen. Eine ähnliche Antriebskonfiguration soll sich auch in den Serien-Varianten der beiden Elektromodelle finden. Den Start macht 2018 das große SUV, der Sportback folgt ein Jahr später und platziert sich innerhalb des Audi-Portfolios in der Nähe des konventionell angetriebenen A7 Sportback.
Škoda fährt mit Vision E
Der dritte im Bunde der Elektro-Offensive in VW ist Škoda. Die Tschechen sind in China mit der Studie "Vision E" vorgefahren. Das 4,70 Meter lange SUV-Coupé soll ebenfalls in spätestens drei Jahren auf die Straße entlassen werden. Die Basis aller Elektromodelle bildet übrigens der sogenannte MEB, der modulare Elektrifizierungsbaukasten.
Angetrieben wird der Škoda Vision E von zwei Elektromotoren. Einer sitzt an der Vorderachse und leistet 102 PS, der andere mit 204 PS verrichtet seine Arbeit an der Hinterachse, was den Crossover zum Allradfahrzeug macht. Die Nennleistung beträgt 306 PS. Um den Akku zu schonen, ist die Höchstgeschwindigkeit wie bei den anderen E-Fahrzeugen aus dem Konzern auf 180 km/h begrenzt. In der Studie hat der Akkumulator eine Kapazität von 83 kWh. Denn auch hier gilt das Versprechen, mindestens 500 Kilometer mit einer Ladung zurückzulegen. Apropos: Im E-Škoda kann nicht nur das Smartphone induktiv geladen werden, sondern auch der Fahrzeug-Akku. Die Vision E besitzt hierfür eine Induktionsplatte unter dem Wagenboden. "Wir können 80 Prozent der Batteriekapazität in nur 30 Minuten aufladen", sagt Škoda-Entwicklungsvorstand Christian Strube. Auch das gleicht der Ladezeit des Crozz und des E-Tron.
Das Design der Studie Vision E stammt noch von Škodas Ex-Designchef Jozef Kaban. Er wechselte kürzlich zu BMW. Auffallend sind die stark betonte Coupé-Form und der Verzicht auf die B-Säule. Letzteres wird allerdings keinen Einzug in die Serie finden. Innen haben die Designer alles sehr luftig und modern gehalten. Auf die Mittelkonsole wird verzichtet, dafür gibt es nach außen schwenkbare Einzelsitze. Mehrere Touchscreens und sämtliche Konnektivitäts-Features wie WLAN-Hotspot und Internet sind natürlich auch an Bord.
China mit Bedacht gewählt
Dass VW China als Premieren-Land für seine E-Konzepte gewählt hat und nicht im Herbst in Frankfurter zur IAA damit auftrumpft, lässt sich einfach erklären. Das Reich der Mitte will zum einen seine Smogprobleme in den Großstädten in den Griff bekommen, zum anderen will es nach eigener Aussage zum Leitmarkt für emissionsfreies Fahren werden. Die Regierung plant sogar, gewisse Quoten einzuführen. Nach denen werden die Autobauer gezwungen, einen immer größer werdenden Teil ihrer normalen Angebotspalette als E-Fahrzeuge anzubieten.
Auch das ist ein Grund, warum China bereits heute der größte Elektromarkt der Erde ist. Hier werden rund dreimal so viele Stromer zugelassen wie zusammengenommen im Rest der Welt. Allerdings muss angemerkt werden, dass davon in den verstopften Straßen von Shanghai nichts zu spüren ist. In der vom Smog gebeutelten Stadt dominieren wie in allen Großstädten die Verbrenner.
Quelle: n-tv.de
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