Durch das Vorgehen entstünden irreparable Schäden für GM, die 2678 Mitarbeiter, die Zulieferer und die 79 Händler, teilte das US-Unternehmen mit. Das Vorgehen sei "unzulässig, absurd, juristisch unlogisch und falsch". GM kündigte an, sich "mit allen legalen Mitteln" zu wehren.
Das Informationsministerium gab auf Nachfrage keine Stellungnahme ab. Venezuela leidet derzeit unter einer schweren Wirtschaftskrise, die auch mehrere US-Unternehmen getroffen hat, vor allem durch ständige Engpässe in den Lieferketten. So schrieb GM-Konkurrent Ford bereits Anfang 2015 seine Investitionen in dem Land ab. Die sozialistische Regierung hat bereits mehrmals Fabriken übernommen. Derzeit sind allein vor internationalen Schlichtungsstellen 20 Streitigkeiten zwischen Venezuela und enteigneten ausländischen Unternehmen anhängig.
Die Bevölkerung geht angesichts von Versorgungsengpässen seit Monaten auf die Barrikaden. Zugleich muss das Land in diesem Jahr Milliarden für Anleihe-Rückzahlungen aufbringen - sonst droht eine Staatspleite. Die Regierung wirft in- und ausländischen Unternehmen vor, ihre Produktion absichtlich herunterzufahren und Produkte vom Markt zurückzuhalten, um die Krise zu verschärfen und der sozialistischen Führung zu schaden.
Mit dem Ölpreis ging auch die Wirtschaft Venezuelas in den vergangenen Jahren auf Sinkflug. 2014 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt - erstmals seit Jahren - um knapp vier Prozent, 2015 dann um sechs bis sieben Prozent. Für das vergangene Jahr veranschlagt die Weltbank den Rückgang auf inzwischen 11,6 Prozent. Im laufenden Jahr dürfte es noch einmal um gut vier Prozent abwärtsgehen.
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