Vor allem die Ostertage haben die Inflationsrate zuletzt beeinflusst. Denn in diesem Jahr fielen die Feiertage in den April, 2016 jedoch in den März. Damit verteuerten sich Pauschalreisen in vielen Bundesländern um mehr als zehn Prozent. Ein Beleg dafür ist auch, dass Dienstleistungen binnen Jahresfrist bundesweit 1,7 Prozent mehr kosteten. Im März hatte es hier nur ein Plus von 0,7 Prozent gegeben. Energie verteuerte sich wie zuletzt um 5,1 Prozent, während sich der Preisschub bei Lebensmitteln mit 1,8 Prozent etwas verringerte.
Von März auf April blieben die gesamten Verbraucherpreise unverändert. Weitere Details wollen die Statistiker am 12. Mai bekanntgeben.
„Da die Ölpreise aber bereits wieder rückläufig sind, zeichnet sich derzeit keine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung ab“, meint Viola Julien von der Hessischen Landesbank (Helaba) zu den aktuellen Zahlen. Ihrer Meinung nach dürfte sich die EZB sich in ihrer Entscheidung bestätigt sehen, die Geldpolitik vorerst unverändert zu lassen – auch vor dem Hintergrund der zuletzt wieder gesunkenen EWU-Kerninflation.
„Diese dürfte morgen zwar ansteigen, von einem nachhaltigen Aufwärtstrend zu sprechen wäre allerdings verfrüht“, so Julien.
Die EZB spricht bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Sie hat den Leitzins auf null Prozent gesenkt, um die Gefahr einer Deflation – eines Preisverfalls auf breiter Front – zu verhindern. Außerdem pumpt sie jeden Monat über Staatsanleihenkäufe Milliarden in die Wirtschaft.
Die Preissteigerungsrate sank im März dieses Jahres noch auf 1,6 Prozent, nachdem im Januar und Februar noch Werte von 1,9 beziehungsweise 2,2 Prozent gemessen worden waren. Durch diesen Rückgang hatte sich nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens GfK sich die Einkommenserwartung der Verbraucher - ein Indikator für das Konsumklima - verbessert. GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl: „Weil die Verbraucher doch verstärkt sehen, dass die Kaufkraft ihrer Einkünfte nicht so stark geschmälert wird.“ Die Deutschen reagierten traditionell sensibel auf steigende Preise. „Und angesichts der derzeitigen Null-Zins-Politik sind diese für viele noch gravierender“, sagte er .
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