Scheele blickt auch positiv nach vorn. Auch für die kommenden Monate sei nicht mit einem Einbruch beim Wachstum der Beschäftigung und beim Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles verwies darauf, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf Rekord-Niveau liegt. "Diese Entwicklung kann weiter gehen, denn die Beschäftigungstrends sind gut und es gibt weiter mehr als eine Million offene Stellen." Der Chefvolkswirt der ING-Diba, Carsten Brzeski, bezeichnete den Arbeitsmarkt als "Fels in der Brandung".
Vollbeschäftigung herrscht im Süden. In Bayern liegt die Arbeitslosenquote nur bei 3,2 Prozent und in Baden-Württemberg bei 3,6 Prozent. Am höchsten ist sie dagegen in den Stadtstaaten Bremen (10,4 Prozent) und Berlin (9,2).
PERSONAL AM BAU UND IM GESUNDHEITSWESEN GESUCHT
Klammert man jahreszeitliche Schwankungen aus, sank die Erwerbslosigkeit etwas stärker als erwartet. Saisonbereinigt ging sie laut BA bundesweit um 15.000 im Monatsvergleich zurück. Volkswirte hatten ein Minus von 12.000 erwartet. "Das robuste Wachstum und die glänzende Stimmung in der Wirtschaft sorgen dafür, dass die Unternehmen weiter einstellen", sagte KfW-Chefökonom Jörg Zeuner. "Besonders viele offene Stellen gibt es derzeit im Bauhandwerk, in Gesundheits- und Pflegeberufen, für Verkäufer, Fahrzeugführer und Informatiker." Vor allem flexible Arbeitsmodelle hätten sich bewährt. Zeuner plädierte für Lohnabschlüsse, "die Beschäftigte fair entlohnen und Unternehmen weiter einstellen lassen". "Dann sollte der Arbeitsmarkt auch für das Jahr 2017 die Wachstumslokomotive und das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft bleiben."
Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer begründete die gute Lage am Arbeitsmarkt auch mit stabilen Lohnzusatzkosten. Diese müssten weiter begrenzt bleiben, sagte der BDA-Chef. "Wer fordert, den Krankenkassenbeitrag für Arbeitgeber anzuheben, gefährdet Wachstum und Arbeitsplätze."
Quelle. reuters.de
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