Die Prognose stammt dieses Mal aus den Reihen der Deutschen Bank, berichtet "BusinessInsider". Die Analysten des Geldinstituts stützen sich bei ihrer Einschätzung demnach auf Berichte aus den Reihen der Apple-Zulieferer, in denen es heißt, dass wichtige Komponenten aufgrund von technischen Problemen bei der Herstellung nicht rechtzeitig fertig werden.
Diese Meldungen aus der Zuliefererkette sind freilich nicht neu. Ein möglicher Marktstart Anfang 2018 war schon im März im Gespräch, rund einen Monat später gab es erneut Berichte über Lieferprobleme bei wichtigen Bauteilen. Im "ValueWalk"-Report, auf den sich die Deutsche-Bank-Analysten beziehen und der aus Foxconn-nahen Quellen stammen soll, geht es nun aber nicht ums Innenleben der iPhone, sondern um das Drumherum: Angeblich hat Apple bisher nur Verpackungsmaterial fürs iPhone 7s bestellt, nicht aber fürs iPhone 8.
Fehlende oder fehlerhafte Kartonage ist natürlich kein Grund für einen verspäteten Marktstart. Aber die ausbleibenden Bestellungen sind ein weiteres Indiz dafür, dass Apple tatsächlich auf unvorhersehbare Probleme bei der Produktion seines Super-iPhones stößt. Unter anderem soll der geplante unsichtbare Fingerabdruck-Scanner unterm Display schwierig zu realisieren sein - gerüchteweise hatte auch Samsung beim S8 Probleme mit dieser Technik und platzierte den Sensor deshalb auf der Rückseite neben der Kamera. Ein derartiges Ausweichmanöver - nicht mehr als eine Notlösung im Angesicht der ambitionierten Pläne - will Apple wohl in jedem Fall vermeiden.
Gerüchte wirken sich auf Umsatz aus
Unterdessen hat sich Tim Cook im Rahmen der Bekanntgabe von Apples Quartalszahlen zu den Leaks geäußert. Der Konzern hatte im zweiten Quartal 2017 rund 400.000 iPhones weniger verkauft als im gleichen Zeitraum im Vorjahr - die Absatzzahlen sanken von 51,2 Millionen auf 50,8 Millionen Geräte. Sind die zahlreichen Gerüchte zum Jubiläums-iPhone schuld an den gesunkenen Verkaufszahlen?
So deutete es Cook zumindest an. Häufige und frühe Berichte zu kommenden iPhones wirkten sich auf die Verkaufszahlen aus, zitiert "Appleinsider" den Apple-Chef. Man beobachte laut "Macrumors" eine "Pause bei den iPhone-Käufen". Der Schluss liegt nahe: Wenn zum Beispiel ein großes iPhone-Update für September ansteht, warten Kunden, die sich im Juli nach einem neuen Smartphone umschauen, lieber noch aufs große Update, statt wie in diesem Fall zum iPhone 7 zu greifen.
Die Gerüchte könnten aber auf lange Sicht auch positive Effekte für Apple haben: Die Geräte der Android-Konkurrenz sind schon auf dem Markt oder kommen noch vor dem iPhone heraus. Vor allem das Galaxy S8 von Samsung ist ein harter Wettbewerber. Mit gezielt gestreuten Meldungen und Appetithäppchen zum kommenden iPhone könnten potenzielle Käufer bei Laune gehalten werden, die sonst vielleicht ins Android-Lager abwandern würden. Analysten gehen ohnehin davon aus, dass der sogenannte "Superzyklus" Apple reichlich Käufer bescheren wird: Viele Nutzer warten mit einem Neukauf womöglich auf das iPhone 8, und auch Android-Nutzer könnten mit dem Super-iPhone das Lager wechseln.
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