Heckler & Koch hat in der Vergangenheit Waffenfabriken als sogenannte Kauflizenzen zum Beispiel in Saudi-Arabien und in Pakistan gebaut, zu diesen Werken hat H&K aber nach eigenen Angaben keinen Kontakt mehr. Firmenchef Scheuch sagte zur Begründung des Baus in Columbus: "Der amerikanische Markt ist der mit Abstand größte zivile Waffenmarkt auf der Welt."
Fast 40 Prozent des Gesamtumsatzes von gut 200 Millionen Euro machte Heckler & Koch 2016 mit Verkäufen für den zivilen US-Markt, also mit Pistolen sowie Sport- und Jagdgewehren - im Vergleich zu 2015 war das ein Plus von knapp 50 Prozent. Dieses hohe Wachstumsniveau erklärte Scheuch unter anderem mit einer Art Ausverkaufseffekt - viele Waffennutzer hätten vor der US-Wahl noch groß eingekauft, weil sie einen Wahlsieg von Hillary Clinton erwartet und dann strengere Waffengesetze befürchtet hätten.
Die Investition in das neue Werk werde dabei helfen, nicht von möglichen Import-Erschwernissen durch US-Präsident Donald Trump getroffen zu werden, sagte Scheuch. "Wegen der Devise 'America First' dürfte es immer schwerer werden, in die USA zu exportieren - die Amerikaner wollen nun mal eine lokale Produktion vor Ort." Zudem entschärfe man damit mögliche negative Effekte durch Wechselkurse.
Der Manager betonte, dass in dem US-Werk keine Waffen für das Militär produziert würden. "Das sind Pistolen und Sport- und Jagdgewehre, die in den USA entwickelt und hergestellt werden und nur auf den zivilen US-Markt kommen", sagte der Manager. Sturmgewehre, Maschinengewehre und Granatwerfer wiederum würden wie bisher ausschließlich in der schwäbischen Firmenzentrale gefertigt. "Nur in Oberndorf stellen wir Waffen für Militärs und die Polizei her."
Quelle: n-tv.de , mbo/dpa
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