Diese sechs Dinge solltest du als werdende Mutter über die Einnahme von Antibiotika während der Schwangerschaft wissen:
1. Bestimmte Antibiotika erhöhen erwiesenermaßen das Risiko einer Fehlgeburt.
Einer aktuellen Studie des medizinischen Fachjournals ‘The Canadian Medical Association Journal’ zufolge können bestimmte Antibiotika das Risiko einer Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft sogar fast verdoppeln.
Eine umfassende Studie mit 95.000 Frauen ergab, dass fünf häufig verschriebene Antibiotika-Arten – nämlich Makrolide, Chinolone, Tetracycline, Sulfonamide und Metronidazole – das Risiko eines ‘spontanen Abgangs’ um bis zu 60 Prozent erhöhen oder es sogar verdoppeln können.
“Dieses Ergebnis ist bezeichnend, vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass bereits das Grundrisiko eines spontanen Abgangs bei bis zu 30 Prozent liegen kann“, sagte Anick Berard von der Universität Montreal, der die Studie geleitet hat.
“Was viele Patienten jedoch beruhigen dürfte, ist die Tatsache, dass dieses erhöhte Risiko nicht bei allen Antibiotika-Arten nachgewiesen wurde.“
Der Studie zufolge erhöhten die Antibiotika Erythromycin und Nitrofurantoin das Risiko einer Fehlgeburt beispielsweise nicht.
Wenn du dir nicht sicher bist, welche Antibiotika du in der Schwangerschaft einnehmen kannst, solltest du mit deinem Arzt sprechen.
2. Für Frauen, die unbemerkt schwanger sind, ist das Risiko am höchsten.
Viele Ärzte sind jedoch ohnehin äußerst vorsichtig damit, schwangeren Frauen Antibiotika zu verschreiben. Deshalb wies die kürzlich erschienene Studie speziell darauf hin, dass Frauen, die ihre Schwangerschaft noch nicht bemerkt haben, besonders gefährdet sind.
Da das Risiko einer Fehlgeburt in den ersten zwölf Wochen einer unbemerkten Schwangerschaft besonders hoch ist, solltest du unbedingt mit deinem Arzt sprechen, wenn du gerade Antibiotika einnimmst und vermutest, dass du schwanger sein könntest.
3. Die Einnahme von Antibiotika in der Schwangerschaft kann zu einem verringerten Geburtsgewicht führen.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass die Einnahme von Antibiotika das Geburtsgewicht eines Neugeborenen im Vergleich zu Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft keine Antibiotika eingenommen haben, um bis zu 138 Gramm verringern kann.
Babys mit einem niedrigen Geburtsgewicht sind als Erwachsene anfälliger für chronische Krankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes oder bestimmte Krebsarten.
Wenn du dich fragst, welche Auswirkungen Antibiotika auf dein Ungeborenes haben können, solltest du mit deinem Arzt darüber sprechen.
4. Die Einnahme von Antibiotika erhöht nicht das Risiko für zerebrale Kinderlähmung oder Epilepsie.
Auch wenn man immer wieder gegenteilige Geschichten hört, hat eine wissenschaftliche Untersuchung zweier Forschungsteams des Kinderforschungszentrums UCL Institute of Child Health und des Great Ormond Street Hospitals ergeben, dass der Großteil der Antibiotika, die Schwangeren verschrieben werden, das Risiko für Epilepsie oder zerebrale Kinderlähmung bei termingerecht geborenen Babys nicht erhöht.
Ruth Gilbert, Professorin für klinische Epidemiologie und Co-Autorin der Studie, warnt außerdem: “Schwangere sollten unbedingt darüber informiert werden, dass sie gegen Infektionen verschriebene Antibiotika auf keinen Fall absetzen sollten.”
5. Wenn du Antibiotika einnehmen musst, solltest du mit deinem Arzt über die Dosierung sprechen.
Louise Silverton, Leiterin der Abteilung Geburtshilfe am Royal College of Midwives, beantwortete im Gespräch mit der HuffPost UK die Frage, ob man in der Schwangerschaft überhaupt Medikamente einnehmen darf: “Schwangere sollten immer die niedrigste Dosis über den kürzestmöglichen Zeitraum einnehmen.”
“Wenn die empfohlene Dosis die Symptome nicht im Griff hält oder man oft Schmerzen hat, sollte man seine Hebamme oder seinen behandelnden Arzt um Rat fragen.”
6. Du kannst Antibiotika einnehmen, wenn du stillst.
Der medizinische Informationsdienst für Großbritannien NHS Choices empfiehlt: “Die meisten Medikamente können auch während der Stillzeit weitergenommen werden, ohne dem Baby zu schaden. Das gilt zum Beispiel auch für Medikamente zur Behandlung von postnatalen Depressionen.“
Die einzigen Medikamente, auf die Mütter laut NHS Choices lieber verzichten sollten, sind (zur Bekämpfung von Durchfall eingesetzte) Codeinphosphate, Aspirin oder abschwellende Nasensprays.
Quelle: huffingtonpost
Tags: