So führt Apple mit einem Indexgewicht von 3,7 Prozent die Rangliste klar an, vor dem Zweitplatzierten Microsoft mit 2,6, gefolgt von Amazon mit 1,8 und Facebook mit 1,7 Prozent. Auf den Rängen neun und zehn liegen die beiden Aktiengattungen der Google-Mutter Alphabet mit einem Gewicht von insgesamt 2,7 Prozent. Die Gewichtung im S&P 500 ist vom Börsenwert des Free Floats abhängig, also der Zahl der umlaufenden Aktien.
Obwohl Amazon, Alphabet und Facebook auf einen Börsenwert von jeweils mehreren Hundert Milliarden Dollar kommen und damit zu den fünf schwersten US-Werten überhaupt gehören, sind die Aktien des Trios jedoch nicht im Dow Jones enthalten. Dabei gäbe es hervorragende Gründe für einen Indexaufstieg.
Laut dem Indexanbieter S&P Dow Jones Indices soll der Dow "einen klaren, direkten Überblick über den Aktienmarkt und damit im weiteren Sinne der US-Wirtschaft liefern". Kaum ein Unternehmen spiegelt den Wandel der US-Wirtschaft besser wider als diese Firmen. So hat Facebook mehr als 200 Millionen User in den USA. Gleichzeitig gräbt Amazon dem Dauerrivalen und Dow-Mitglied Wal-Markt immer weiter das Wasser ab. Wenn Kunden etwas bestellen wollen, gehen sie häufig zuerst auf die Homepage des weltgrößten Internethändlers und nicht zu Wal-Mart. Und Alphabet dominiert mit der Tochter Google den Suchmaschinen- und damit den Internetwerbemarkt klar.
Die Kurse sind zu hoch
Dafür, dass die Aktien des Trios dennoch nicht Mitglied im Dow sind, gibt es etliche Gründe: Einerseits ist die Gewichtung in dem Blue-Chip-Index im Gegensatz zum S&P nicht vom Börsenwert des Free Floats, sondern von der Höhe des Aktienkurses abhängig. Daher belegt Goldman Sachs aufgrund eines Kurses von zuletzt 226,60 Dollar mit einem Indexgewicht von 7,4 Prozent klar den ersten Platz im Dow Jones, vor dem Mischkonzern 3M (Kurs 199,50 Dollar, 6,5 Prozent). Erst auf Rang sieben liegt Apple (146,50 Dollar, 4,8 Prozent). Der iPhone-Hersteller war am 18. März 2015 nach Börsenschluss in den USA in den Dow aufgestiegen, nachdem sich das Index-Komitee lange Jahre gegen eine Aufnahme gesperrt hatte.
Apple hatte im September 2014 einen Aktiensplit im Verhältnis eins zu sieben durchgeführt und damit einen wichtigen Grundstein für die spätere Aufnahme in den Dow gelegt. Zum Zeitpunkt des Aufstiegs in den Index profitierte Apple zudem davon, dass der Kreditkartenanbieter Visa am 19. März 2015 einen Aktiensplit im Verhältnis eins zu vier durchgeführt hatte, woraufhin die Gewichtung des Technologiesektors gesunken war und es im Gegenzug mehr Platz für Apple gegeben hatte.
Würde der Indexanbieter die Alphabet-Aktie mit Kursen von um die 950 Dollar und jene von Amazon mit 940 Dollar in den Dow aufnehmen, hätten die Papiere ein viel zu starkes Gewicht und würden den Index damit enorm verzerren. Vor einem möglichen Indexaufstieg müssten Alphabet und Amazon also einen Aktiensplit im Verhältnis von mindestens eins zu sechs durchführen, woraufhin der Kurs auf rund 160 Dollar fallen würde. Bei diesen Kursen läge die Gewichtung im Dow Jones knapp vor der von Apple, womit sich die Chancen für einen Indexaufstieg erheblich verbessern würden. Für Facebook sieht es bei Kursen von rund 152 Dollar schon wesentlich besser aus.
Bereits sechs IT-Aktien im Dow
Andererseits könnte sich das Index-Komitee weiterhin gegen eine höhere Gewichtung der Technologiewerte im Dow stemmen, immerhin sind neben Apple mit Microsoft, Intel, IBM, Cisco und Visa bereits fünf weitere IT-Titel in dem Index enthalten, weshalb die sechs Werte ein Gewicht von insgesamt 17,6 Prozent auf die Waage bringen. Dabei heißt der Index weiterhin Dow Jones Industrial und spiegelt damit die "alten" Industrien der USA wider, auch wenn ihre Bedeutung immer weiter abnimmt. Da passen weitere Tech-Werte derzeit nicht in den Index rein, auch wenn er den Aktienmarkt und damit die US-Wirtschaft immer weniger widerspiegelt.
Das Komitee könnte allerdings darüber nachdenken, wegen der schwachen Geschäftsentwicklung und der jahrelangen Kursflaute den IT-Riesen IBM aus dem Barometer zu entfernen, der auf ein Indexgewicht von 5,2 Prozent kommt. Für einen möglichen Indexaufstieg von Amazon spricht zudem, dass die Aktie eben nicht dem IT-Sektor, sondern dem Sektor "zyklische Konsumgüter" zugeordnet wird. Davon gibt es allerdings mit der Baumarktkette Home Depot, McDonalds, Nike und Walt Disney bereits vier Werte im Dow mit einem Gewicht von insgesamt 15,1 Prozent.
Die Aufnahme in den Dow könnte also noch etwas auf sich warten lassen und wer zudem nach der starken Kursrally etwas skeptisch geworden ist, kann sich auch gegen Kursrücksetzer absichern, zum Beispiel mit Knock-out-Bear-Papieren. Die Wertpapiere auf Amazon (WKN: CY1DD2), Alphabet (WKN: CY2QUG) und Facebook (WKN: CY05VU) sind alle moderat gehebelt und gleichen Kursrückgänge in den Aktien 1:1 wieder aus.
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