"Nur sehr selten erreicht kriminelle Gewalt ein ähnliches Niveau wie ein bewaffneter Konflikt", sagte der Experte des in London ansässigen Instituts, Antonio Sampaio. "Aber das ist in dem nördlichen Dreiländereck in Mittelamerika (Honduras, Guatemala und El Salvador) und insbesondere in Mexiko der Fall."
Während die drei anderen Länder mit insgesamt 16.000 Morden im vergangenen Jahr immerhin einen Rückgang verzeichneten, habe Mexiko einen Zuwachs um elf Prozent erlebt. 23.000 Menschen seien 2016 in dem Land ermordet worden, in Syrien waren es laut IISS 60.000 Menschen. Insgesamt starben laut Bericht im Jahr 2016 157.000 Menschen in Kriegen.
Gewalt im "Anti-Drogenkrieg"
Die IISS-Experten führen die Gewaltexplosion auf den von der früheren mexikanischen Regierung unter Felipe Calderón im Dezember 2006 ausgerufenen "Anti-Drogenkrieg" zurück, mit dem die Kartelle zerschlagen werden sollten. "Doch als Ergebnis hat dies Unglück über Mexiko gebracht: 105.000 Menschen haben allein zwischen Dezember 2006 und November 2012 durch Morde ihr Leben verloren", sagte Sampaio.
Grund für die weiterhin hohe Mordrate sei unter anderem, dass es dem derzeitigen Präsidenten Enrique Peña Nieto entgegen seiner Ankündigung bisher nicht gelungen sei, den Konflikt zu entmilitarisieren. Rivalisierende Banden liefern sich in Mexiko einen Krieg um die Vorherrschaft über den Drogenhandel. Neben den zehntausenden Toten gelten mehr als 28.000 Menschen als vermisst.
Quelle: n-tv.de , ara/AFP
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