Impulse kamen zu Jahresbeginn sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. "Die Investitionen legten kräftig zu", betonte das Statistikamt. Sowohl in Bauten als auch in Ausrüstungen wie Maschinen sei "deutlich mehr" gesteckt worden, wozu niedrige Zinsen beigetragen haben dürften. Auch Verbraucher und Staat gaben etwa mehr aus. Da die steigende Inflation an der Kaufkraft der Konsumenten nagt, dürfte das Geld bei ihnen nicht mehr ganz so locker gesessen haben wie zuletzt. Wegen der besseren Weltkonjunktur wuchsen die Exporte stärker als die Importe, was ebenfalls die Konjunktur anschob. Wichtige Kunden wie die Euro- und große Schwellenländer befinden sich derzeit im Aufwind. Details will das Statistikamt am 23. Mai nennen.
Chefvolkswirt Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe sprach von einem "Aufschwung ohne Ende". "Dass er von allen Seiten positive Impulse bekommen hat, zeigt, dass er auf einem breiten Fundament steht", sagte Krüger. Allerdings würde die Konjunktur ohne das für Deutschland unangemessen tiefe Zinsniveau weniger brummen. "Da sich daran vorerst jedoch nichts ändern wird, dürften die Lobeshymnen auf den deutschen Aufschwung anhalten", sagte Krüger. "Das Wachstum ist jetzt breiter abgestützt, was eine äußerst erfreuliche Nachricht ist", sagte der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel. "Die Hoffnung steigt, dass es zu einem sich selbstverstärkenden Aufschwung kommt."
Deutschland wächst damit schneller als die beiden anderen großen Volkswirtschaften der Euro-Zone: Frankreich schaffte nur ein Plus von 0,3 Prozent zum Jahresauftakt, für Italien dürfte es nach Prognose der dortigen Notenbank sogar nur zu 0,2 Prozent reichen. Die Euro-Zone insgesamt erzielte 0,5 Prozent. Für dieses Jahr rechnet die EU-Kommission mit einem Wachstum in Deutschland von 1,6 Prozent. 2016 waren es noch 1,9 Prozent - allerdings zählte das vorige Jahr auch drei Arbeitstage mehr. "Es wird ein gutes Jahr für die deutsche Wirtschaft", erwartet Ökonomin Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim.
Tags: