Experten wurden von der Stärke der Wirtschaftskraft im ersten Quartal überrascht, da sie lediglich ein Plus von 1,7 Prozent auf dem Zettel hatten. "Die Konjunktur hat einen Lauf", sagt Kyohei Morita von der Bank Credit Agricole. Der private Konsum habe aber noch Luft nach oben. Dieser Bereich macht rund 60 Prozent des BIP des asiatischen Inselstaates aus und legte zu Jahresbeginn um 0,4 Prozent zu. Dank starker Nachfrage aus Asien und Europa zog der Export mit 2,1 Prozent wesentlich stärker an. "Es gibt nicht allzu viele binnenwirtschaftliche Risiken, und die Weltwirtschaft läuft solide. Vor diesem Hintergrund wird das Wachstum in Japan wohl nicht durch die Decke gehen, aber ein Schrumpfen ist auch nicht zu erwarten", meint Ökonom Norio Miyagawa vom Broker Mizuho Securities.
Das solide Wachstum dürfte auch die Notenbank (BoJ) in der Erwartung bestärken, dass die Wirtschaftskraft die seit Jahren unerwünscht niedrige Inflation mit nach oben zieht. Auf breiter Front fallende Preise hatten die heimische Wirtschaft lange gelähmt. Die BoJ versucht seit Jahren mit einer Geldflut die Konjunktur anzuschieben. Sie will bis zum März 2019 ihr Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent erreichen, obwohl diese seit nunmehr rund zwei Jahren nahe null tendiert. Sie setzt darauf, dass die Löhne steigen und die Preise nachziehen. Im ersten Quartal stellte sich dieser erhoffte Impuls jedoch noch nicht ein: Stattdessen sank das Lohnniveau sogar leicht.
Quelle. reuters.de
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