Präsidentenwahl in Iran zwischen Selfie und Gottesstaat

  19 Mai 2017    Gelesen: 846
Präsidentenwahl in Iran zwischen Selfie und Gottesstaat
Irans reformfreudiger Präsident Rohani muss um die Wiederwahl bangen. Seine konservativen Gegner werfen ihm vor, sich dem Westen anzubiedern. Droht der Rückfall in finstere Zeiten?
In einem sind sich die Iraner einig: Es muss wieder aufwärts gehen mit ihrem Land. Immerhin ist es eines der rohstoffreichsten Länder der Welt, mit einer knapp 83 Millionen Menschen starken, überdurchschnittlich gebildeten Bevölkerung. Nur: wie? Annäherung an den Westen? Oder doch Rückbesinnung auf die Religion?

Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Iran am Freitag ist die Stimmung angespannt. Wird Iran es schaffen, die Sanktionen abzuschütteln und wirtschaftlich aufzusteigen? Wird das Atomabkommen halten, das US-Präsident Donald Trump als "schlechtesten Deal, der je verhandelt wurde", bezeichnet?

Vier Jahre lang lagen alle Hoffnungen bei Hassan Rohani, 68 Jahre alt und seit 2013 Präsident der Islamischen Republik. Er möchte wiedergewählt werden. Inoffizielle Umfragen sehen ihn zwar vorne, jedoch lediglich bei deutlich unter 50 Prozent. Womöglich wird eine Stichwahl nötig.

Rohani, ein Geistlicher und Jurist, der in Glasgow über islamische Gesetzgebung in Iran promovierte, gilt als Reformer. Er hat den wirtschaftlichen Niedergang, den sein Vorgänger Mahmoud Ahmadinejad zu verantworten hat, gestoppt. In den Jahren 2012 und 2013 schrumpfte die iranische Wirtschaft erstmals seit zwei Jahrzehnten. Mit Rohanis Amtsantritt wuchs sie wieder, im abgelaufenen Jahr sogar um 6,4 Prozent.

Quelle : spiegel.de

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