Melania Trump trug bei Ankunft in Saudiarabien kein Kopftuch

  20 Mai 2017    Gelesen: 832
Melania Trump trug bei Ankunft in Saudiarabien kein Kopftuch
Der König von Saudiarabien schüttelte der First Lady dennoch die Hand. Als Michelle Obama ihren Mann ohne Kopftuch in Saudiarabien begleitete, hatte Trump sie dafür kritisiert.
Der wegen der Russland-Affäre angeschlagene US-Präsident Donald Trump ist bei seiner ersten Auslandsreise im Amt in der saudischen Hauptstadt gelandet. Riad ist die erste Station einer neuntägigen Reise durch den Nahen Osten und Europa. König Salman empfing den US-Staatschef und seine Frau Melania am Flughafen.

First Lady Melania hat bei der Ankunft in Saudiarabien kein Kopftuch getragen. Dabei schüttelte der Monarch des ultrakonservativen Königreichs Melania auch die Hand - was für viele strenggläubige Muslime in Saudi-Arabien ein anstößiges Verhalten sein dürfte. Michelle Obama, Ehefrau des amerikanischen Ex-Präsidenten Barack Obama, hatte im Jänner 2015 bei Saudis für Empörung gesorgt, als sie bei einem Besuch in Riad ebenfalls mit offenen Haaren auftrat. Auch Trump gehörte zu den Kritikern der damaligen First Lady. Auf Twitter schrieb er: "Viele sagen, es sei wunderbar gewesen, dass Frau Obama sich geweigert habe, ein Kopftuch in Saudiarabien zu tragen, aber sie wurden beleidigt. Wir haben genug Feinde."

Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor einigen Wochen bei ihrem Besuch in Saudiarabien auf ein Kopftuch verzichtet. Saudischen Frauen ist es in dem Königreich untersagt, auf die Straße zu gehen, ohne die Haare zu verbergen. Sie tragen zudem eine Abaja, ein langes schwarzes Gewand, das keine Körperkonturen erkennen lässt.

Die Präsidentenmaschine Air Force One setzte am Samstagmorgen gegen 8.45 Uhr (MESZ) auf dem König-Khalid-Flughafen in Riad auf. Trump ließ die Gastgeber entlang des Roten Teppichs am Fuße der Air Force One einige Minuten warten, bevor er zusammen mit seiner Frau Melania winkend in der Flugzeugtür erschien. König Salman schüttelte die Hände von Präsident und First Lady und sagte nach Angaben des Übersetzers: "Ich bin froh, sie zu sehen".

Umfangreicher Waffendeal geplant

In der saudischen Hauptstadt wird Trump nach einer Begrüßung durch König Salman am Flughafen später erneut zu einem Gespräch mit dem saudischen Staatsoberhaupt zusammenkommen. Am Nachmittag sind Treffen mit Kronprinz Muhammad bin Nayef sowie dessen Stellvertreter Mohammed bin Salman geplant.

Berichten zufolge soll bei dem Besuch ein umfangreicher Waffendeal zwischen beiden Ländern abgeschlossen werden, der etwa 100 Milliarden Euro schwer sein könnte. Außerdem wird die Ankündigung einer noch engeren Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich erwartet sowie ein gemeinsames Vorgehen gegen den saudischen Erzfeind Iran.

Trumps Reise, die den 70-Jährigen in den nächsten acht Tagen in fünf Länder führen soll, wird von neuen Entwicklungen in der Russland-Affäre um den Präsidenten überschattet. Der von ihm gefeuerte FBI-Chef James Comey erklärte sich am Freitagabend (Ortszeit) zu einer Aussage im Geheimdienstausschuss des US-Senats bereit. Zugleich enthüllten zwei Zeitungen schwere Vorwürfe gegen den Republikaner.

In einer Mitteilung vor seinem Abflug in Washington betonte Trump, es sei an der Zeit, dass die muslimischen Führer eine "viel größere Rolle" im Kampf gegen den Terror im Nahen Osten einnähmen. Amerika könne nicht alle Probleme der Welt lösen, aber anderen Staaten bei der Lösung helfen. Diese Führer hätten vor allem Sorge vor der Unterstützung von radikalen Ideen und Terror durch den Iran.

(APA/dpa)

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