Trump wollte im Rahmen seines Besuchs am Dienstag auch noch Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas treffen. Der US-Präsident hat einen Frieden in Nahost als den "ultimativen Deal" bezeichnet und angekündigt, alles zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Einzelheiten hat er jedoch nicht genannt. Trump hatte vor einigen Tagen Abbas in Washington getroffen. Dabei bekannte er sich nicht ausdrücklich zur Zweistaatenlösung, die lange Zeit die Grundlage der US-Nahostpolitik bildete. Seitdem hat er sich für palästinensische "Selbstbestimmung" ausgesprochen. Die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern liegen seit 2014 auf Eis.
TRUMP: EINSTELLUNG ZU ISRAEL HAT SICH GEÄNDERT
Die Lage habe sich geändert, sagte Trump. Es gebe jetzt die seltene Gelegenheit, der Region Sicherheit, Stabilität und Frieden zu bringen. Dazu müssten jedoch alle zusammenarbeiten, "es gibt keinen anderen Weg". Sollte das Verhalten Irans etwas Gutes haben, so dies, dass viele in der Region sich nun Israel angenähert hätten. "Ich habe eine ganz andere Einstellung gegenüber Israel bei Staaten gesehen, die - wie Sie wissen - vor gar nicht so langer Zeit nicht so gut auf Israel zu sprechen waren."
Trump hatte bereits auf der ersten Station seiner neuntägigen Nahost- und Europa-Reise in Riad den Iran scharf kritisiert und als Förderer des Terrorismus bezeichnet.[nL8N1IO07E] Am Montag forderte er bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Reuven Rivlin in Jerusalem, der Iran dürfe niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Hier sprächen die USA und Israel mit einer Stimme.
Irans am Freitag wiedergewählter Präsident Hassan Ruhani wies Trumps Terrorismus-Vorwürfe zurück und beanspruchte stattdessen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Region für sich. Auch sein Land wolle, dass der Terrorismus besiegt werde. Er fügte hinzu, der Iran werde an seinem Raketenprogramm festhalten. "Unsere Raketen sind für den Frieden und zur Verteidigung." Der Traum Amerikas, das Programm zu beenden, werde nie verwirklicht.
Das iranische Außenministerium warf den USA vor, Iran-Feindlichkeit zu schüren und Terroristen im Nahen Osten Waffen zu verkaufen. Trump hatte in Riad der Unterzeichnung von Wirtschaftsabkommen in dreistelliger Milliardenhöhe beigewohnt, darunter ein Rüstungspaket von etwa 110 Milliarden Dollar. Der schiitische Iran und das sunnitische Saudi-Arabien sind Erzfeinde.
Quelle. reuters.de
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