Der frühere FBI-Chef James Comey hatte am 20. März Ermittlungen aufgenommen, die sich mit möglicher Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl im November vergangenen Jahres beschäftigen. Trump hatte die Aufnahme der Untersuchungen verurteilt. Er entließ Comey am 10. Mai.
Trump bestreitet die Vorwürfe
In der FBI-Untersuchung und Ermittlungen von Kongressausschüssen geht es hauptsächlich um die Frage, ob es Absprachen mit Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab. Hintergrund sind die mutmaßlich russischen Hackerangriffe auf Computer der Demokraten während des Wahlkampfes im vergangenen Jahr. Inzwischen beschäftigt sich mit Comeys Amtsvorgänger Robert Mueller ein Sonderermittler mit dem Fall. Vorerst will Comey jedoch nicht vor dem Aufsichtsausschuss des US-Repräsentantenhauses aus. Vor einer öffentlichen Aussage wolle Comey mit dem Sonderermittler zur Russland-Affäre, Robert Mueller, sprechen, schrieb der Vorsitzende des Ausschusses, der republikanische Abgeordnete Jason Chaffetz. Das habe Comey ihm gesagt. Eine für Mittwoch geplante Sitzung mit dem Titel "Aufsicht über die Unabhängigkeit des FBI" sei verschoben worden - auf wann, sagte Chaffetz nicht. Vor dem Geheimdienstausschuss des Senats will Comey nach dem 29. Mai in öffentlicher Sitzung aussagen.
Einem früheren Bericht der "New York Times" und anderer Medien zufolge soll Trump Comey bei einem Treffen im Februar gebeten haben, die Ermittlungen gegen Ex-US-Sicherheitsberater Michael Flynn einzustellen. Sollte das stimmen, hätte der Präsident versucht, auf das Justizministerium und laufende Ermittlungen der Bundespolizei Einfluss zu nehmen. Trump bestreitet die Vorwürfe.
"Er war verrückt, ein echter Spinner"
Flynn hatte im Februar zurücktreten müssen, nachdem bekannt geworden war, dass er über Kontakte im Wahlkampf mit Kisljak gelogen hatte. Nach dem jüngsten Bericht der "New York Times" soll Trump bei dem Treffen mit Lawrow und dem Botschafter wörtlich gesagt haben: "Ich habe gerade den Chef des FBI gefeuert. Er war verrückt, ein echter Spinner. Ich war großem Druck wegen Russland ausgesetzt. Der ist jetzt weggenommen."
Trumps Sprecher Sean Spicer sagte dazu: "Durch Selbstdarstellung und eine Politisierung der Ermittlungen zu den russischen Aktivitäten hat James Comey unnötigen Druck auf unsere Fähigkeiten ausgeübt, uns mit Russland austauschen zu können und mit ihnen zu verhandeln." Die "Washington Post" veröffentlichte zur selben Zeit einen Bericht, wonach bei der FBI-Untersuchung ein enger Mitarbeiter Trumps aus dem Weißen Haus als "Person von Interesse" betrachtet werde. Es handele sich um einen hochrangigen Berater, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Quellen.
Quelle: n-tv.de , jki/dpa
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