"Ein positives Signal war, dass in Frankreich Macron und nicht Le Pen zum Präsidenten gewählt wurde", erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe den Anstieg. "Diese positive Nachricht hat Rückenwind gegeben. Es ist ein Signal dafür, dass die Europäische Union nicht akut unter Druck steht wie noch vor einem Jahr." Das Klima hellte sich im Großhandel, in der Baubranche und in der Industrie auf. "Die Auftragsbücher füllen sich", sagt Fuest zur Entwicklung in der Industrie. "Viele Unternehmen planen die Produktion weiter auszuweiten. Auch die Preise dürften steigen." Nur im Einzelhandel trübte sich die Stimmung etwas ein.
"Allzeithoch - das ist eine tolle Nachricht", sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. "Aber mal ehrlich: Befindet sich auch die deutsche Konjunktur auf einem Allzeithoch? Wohl kaum." Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent. 2018 sollen es 1,6 Prozent sein. "Wenngleich es derzeit für das Wachstum gut aussieht, für einen Boom reicht es nun aber doch nicht", sagte auch der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Wir sollten uns darauf einstellen, dass es in den kommenden Monaten in den Rückwärtsgang geht." In den USA - der wichtigsten Triebfeder der Weltkonjunktur - habe sich die Konjunkturstimmung deutlich eingetrübt. "Trotz der guten Lage und Stimmung sollte deshalb nicht gleich in Euphorie ausgebrochen werden", sagte Gitzel. "Bekanntlich heißt es ja: 'Hochmut kommt vor dem Fall'."
Bauboom, konsumfreudige Verbraucher und die von der robusteren Weltkonjunktur profitierenden Exporteure schieben derzeit Europas größte Volkswirtschaft an. Diese wuchs im ersten Quartal mit 0,6 Prozent dreimal so stark wie die weltweite Nummer eins USA. "Das kräftige Wachstum der deutschen Wirtschaft wird sich im Frühjahr 2017 wohl fortsetzen", schreibt die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht.
Quelle. sputniknews.com
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