Die Richter äußerten mit einer Mehrheit von 10:3 Stimmen Zweifel daran, ob es bei den Regeln wirklich um die nationale Sicherheit geht. Den Klägern entstünde mit dem Dekret wohl ein bleibender Schaden, erklärten sie. Zudem könnte das Verbot gegen die Verfassung verstoßen. Die Richter überprüften eine Entscheidung eines Bundesrichters im Staat Maryland, der das Dekret im März verworfen hatte. Es sieht vor, dass Bürger aus dem Iran, dem Jemen, Libyen, Somalia, dem Sudan und Syrien für drei Monate nicht mehr in die USA einreisen dürfen. Damit wollte die Regierung nach eigenen Angaben Zeit gewinnen, um die Regeln für die Visavergabe zu verschärfen. Dies sei aus Sicherheitsgründen notwendig.
Ein Sprecher Trumps sagte, das Präsidialamt sei zuversichtlich, dass der Erlass letztlich von den obersten Richtern genehmigt werde. "Dies sind eindeutig sehr gefährliche Zeiten, und wir brauchen jedes mögliche Werkzeug, um Terroristen davon abzuhalten, in die USA einzureisen und Gewalttaten zu verüben."
Im April dieses Jahres wurden an Besucher aus den sechs Ländern und des Irak 2800 Visa ausgegeben, wie aus den Daten des Außenministeriums hervorging. Im Vorjahr waren es im Monatsdurchschnitt 5700. Unklar blieb, ob der Rückgang auf eine gestiegene Zahl von Ablehnungen oder einen Rückgang der Zahl gestellter Anträge zurückgeht. Insgesamt wurden im April 15 Prozent weniger Visa für Besucher der USA ausgestellt.
Quelle. reuters.de
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