Das Nettoergebnis stieg im Geschäftsjahr 2016/17 per Ende März um sechs Prozent auf 1,32 Milliarden Euro. Der Konzern selbst hatte 1,3 bis 1,35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 6,65 Milliarden Euro. Ryanair beförderte in dem Jahr 120 Millionen Passagiere.
Außerdem hat das Unternehmen ein 600 Millionen Euro teures Aktienrückkaufprogramm gestartet, das bis Ende Oktober abgeschlossen werden soll. Ein vorheriges Programm über eine Milliarde Euro war erst im Februar abgeschlossen worden. Ryanair hat nach eigenen Angaben seit 2008 rund 5,4 Milliarden Euro an die Anleger durch Aktienrückkäufe und Sonderdividenden zurückgegeben.
Ausblick gewohnt konservativ
Die nach Fluggastzahlen größte Airline Europas geht im laufenden Jahr von einem Gewinnanstieg auf 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro aus. Der Konzern beginnt ein Geschäftsjahr üblicherweise mit einer konservativen Prognose. Die Entwicklung der Ticket-Preise für die zweite Jahreshälfte sei nur schwer abzusehen, so das Unternehmen. Ryanair dürfte von einem Rückgang der Treibstoffkosten um geschätzte 70 Millionen Euro profitieren. Die Zahl der beförderten Passagiere soll bis Ende März 2018 auf 130 Millionen steigen.
Die europäischen Airlines dürften insgesamt dieses Jahr finanziell besser abschneiden als im Vorjahr, da es mit der Wirtschaft bergauf geht und das Überangebot sinkt. Dementsprechend müssen die Tickets auch nicht mehr so günstig wie bisher verkauft werden. Der British-Airways-Mutterkonzern IAG hatte gesagt, dass seine Ticket-Preise im laufenden Quartal erstmals seit drei Jahren wieder steigen würden. Die osteuropäische Wizz Air sprach letzte Woche von sich stabilisierenden Preisen.
Ryanair meldete für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres per Ende September besser als erwartete Buchungszahlen, obwohl der Rückgang der britischen Währung den durchschnittlichen Ticket-Preis im Gesamtjahr um fünf bis sieben Prozent drücken dürfte. Der Konzern erzielt mehr ein Viertel seines Umsatzes in Pfund. Im Vorjahr sanken die Preise um 13 Prozent.
In den vergangenen Jahren hat es Ryanair geschafft, ordentliche Gewinne abzuliefern, indem die Airline bei stabil niedrigen Kosten massiv expandiert hat. Die Kosten ohne Treibstoff dürften dieses Jahr um ein Prozent sinken.
Wachstumskurs geht weiter
Ryanair stellt sich nach Verhandlungen mit dem Flugzeuglieferanten Boeing derzeit auf ein aggressiveres Wachstum ein. Die Flottengröße sollte in diesem und im nächsten Jahr weiter zulegen, indem Leasingvereinbarungen für zehn Flugzeuge verlängert werden und neue Maschinen hinzukommen.
"Wir sind uns bewusst, dass wir zusätzliche Kurzstreckenmaschinen brauchen, um die Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen", so Ryanair. Stark war das Wachstum zuletzt in Deutschland, wo die darbende Air Berlin Räume öffnet, und in Italien, wo es schlecht um Alitalia bestellt ist.
Ryanair sucht außerdem nach anderen Einnahmequellen. So verkauft das Unternehmen seit Kurzem Langstrecken-Tickets für die spanische Air Europa. Mit anderen Airlines wir Norwegian Air Shuttle ASA und der IAG-Tochter Air Lingus laufen Verhandlungen über die Bereitstellung von Zubringerflügen.
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