Mazda2 und CX-3 - Feines unterm Kleid

  01 Juni 2017    Gelesen: 1274
Mazda2 und CX-3 - Feines unterm Kleid
Außen wenig, innen mehr: Das ist seit einigen Jahren die Devise der Autobauer bei einem Facelift. Legte man früher die Hand ans Blech, wird nun viel im Verborgenen erneuert. So auch beim Mazda2 und beim Mazda CX-3.
Noch vor Jahren war ein Facelift mit elementaren äußeren Veränderungen verbunden. Heute bleibt auch bei den Japanern eine auf den ersten Blick sichtbare Umgestaltung aus und so sind die Neuerungen beim kleinen SUV von Mazda, dem CX-3 und beim Kleinwagen Mazda2 eher technischer denn optischer Natur. Um es deutlich zu sagen: Wer heute einen CX-3 oder die Nummer 2 kauft, bekommt Autos, deren Blechkleider mit dem der Debütanten von 2014/2015 absolut identisch sind.

Schub in allen Lagen

Auch antriebsseitig ist man sich treu geblieben. Die Saugmotoren der Japaner leisten weiterhin zwischen 75 und 150 PS. Das ist mit Blick auf den Alltagsnutzen absolut ausreichend und erwies sich auch bei den Testfahrten rund um München als valide. Wobei der stärkste Benziner nicht nur den meisten Spaß verspricht, sondern auch bietet. Zwar muss man ihn für flottes Vorankommen schon im oberen Drehzahlbereich bewegen, aber dann marschiert er auch ganz passabel voran.

Im Datenblatt sind für den Sprint von null auf 100 km/h 8,7 Sekunden vermerkt und die Endgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Natürlich steigt der Preis mit 24.990 Euro zum Einstiegsmodell mit 17.990 Euro deutlich, aber dafür kann der Fahrer sicher sein, genug Schub zu haben, um auch kühne Überholmanöver bewerkstelligen zu können. Der Verbrauch lag auf der Testfahrt mit 7,8 Litern im allgemeinen Durchschnitt.

Ein Triebwerk, das überrascht

Beim Mazda2 beeindruckt hingegen eine sehr untypische Antriebsart. Der Kleinwagen trägt auf Wunsch nämlich nicht nur Benzinmotoren unter der Haube, sondern wird auch mit einem Diesel feilgeboten. Der Selbstzünder schöpft aus 1,5 Litern Hubraum wohlige 105 PS und schiebt mit 220 Newtonmeter über die Vorderachse ordentlich an. In 10,1 Sekunden ist der Sprint auf Tempo 100 abgeschlossen und in der Spitze reicht es für knapp 180 km/h. Einziger Kritikpunkt für den Diesel ist die im Vergleich mit dem Benziner nicht ganz so leichtfüßige manuelle Sechsgangschaltung. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Umso erfreulicher ist, dass der kleine Japaner auch beim Schnelllauf keine Ambitionen hat, seine Anstrengung in ein dieseltypisches Knurren zu verwandeln. Außer Windgeräuschen geht hier nichts in den Innenraum und auch die sind in der Spitzengeschwindigkeit sehr verhalten. Um sich gepflegt zu unterhalten, muss also nicht die Stimme erhoben werden. Zudem glänzt der Selbstzünder mit einem ausgezeichneten Verbrauch. Nach 132 Testkilometern standen 4,8 Liter auf der digitalen Uhr.

Auch im Anschaffungspreis reißt der kleine Mazda mit Diesel keine riesigen Löcher ins Portemonnaie. 17.690 Euro werden in der Grundausstattung fällig. Das sind 4800 Euro mehr, als für das Einstiegsmodell mit 12.890 Euro verlangt werden. Dennoch soll an dieser Stelle eine Bresche für den Diesel geschlagen werden, der - sollte ihm die Politik nicht den Garaus machen - noch lange nicht am Ende ist. Denn auch die Emissionswerte können sich sehen lassen. Lediglich 89 Gramm CO2 werden hier pro Kilometer aus den Endrohren entlassen.

Stabil in jeder Kurve

Auch fahrseitig konnten der Mazda2 und der CX-3 überzeugen. Mit dem Facelift unter dem Blech haben die Japaner beiden Fahrzeugen die G-Vectoring Control (GVC) spendiert, die schon den CX-5 zu mehr Kurvenstabilität verholfen hat. Das Prinzip ist einfach. Das System sorgt dafür, dass über die Lastregelung nahezu unmerklich jener Kurs unterstützt wird, den der Fahrer mit der präzise agierenden Servolenkung eingeschlagen hat. Zudem hat Mazda bei beiden Fahrzeugen auch das Fahrwerk neu justiert, was ebenfalls dem Kurvenlauf zugute kommt, aber auch das bei bösen Schlaglöchern ins Mark fahrende Elend auf ein Minimum reduziert.

Wie bereits erwähnt, sind Facelifts der Neuzeit vor allem innere Retuschen und so haben die beiden Kleinwagen technisch ordentlich aufgerüstet. Wer sich beim Mazda CX-3 zur Ausstattungslinie "Sportsline" greift, bekommt ein ausklappbares Head-Update-Display, das seine Daten jetzt in Farbe ausgibt. Leider ist diese Innovation weder im einen noch im anderen Mazda wirklich gut ablesbar. Zu klein sind die Zahlenwerte und das Ende der Motorhaube durchschneidet die Angaben. Auch bei den Assistenten hat Mazda nachgerüstet. Der automatische Bremsassistent reagiert jetzt beim CX-3 bis 80 km/h und erkennt sogar Fußgänger.

Nie mehr eine Beule im Heck

Wer sich für das Automatikgetriebe im kleinen SUV entscheidet, der bekommt einen radargestützten Tempomaten, der den Abstand zum Vordermann automatisch hält. Ein gerade auf langen Autobahnstrecken sehr nützliches Feature. Und langstreckentauglich sind beide Mazda, was nicht zuletzt auch an den gut ausgeformten Polstern und an einem nicht üppigen, aber für die Segmentverhältnisse passablen Kofferraum liegt. Der Mazda CX-3 offeriert 350 bis 1260 Liter, beim Mazda2 sind es 280 oder bei umgelegter Rücklehne 950 Liter. Da die Nummer 2 aber doch eher ein Stadtflitzer ist, haben die Japaner sich noch ein sehr nützliches Feature einfallen lassen. Wenn der Fahrer nämlich im Rückwärtsgang unbedacht auf ein Hindernis zusteuert, wird eine automatische Notbremsung eingeleitet. Beulen im Heck sollten so der Vergangenheit angehören.

In der Summe hat Mazda die Nummer 2 und den CX-3 mit dem Facelift auf den aktuellen technischen Stand gebracht und im Vergleich mit der Konkurrenz sogar noch etwas mehr hineingetan. Mehr gibt es wie schon erwähnt auch beim Antrieb. Vor allem beim SUV. Nur noch wenige Hersteller bieten im B-Segment Allradantrieb an. Mazda schon. Ab 24.990 Euro wird der CX-3 in der Ausstattung Exclusive-Line und mit 159 PS über alle vier Räder angetrieben. Und wer sich richtigen Luxus gönnen möchte, lässt sich für 1200 Euro extra die Sitze, Teile der Armatur und die Innenverkleidung der Türen beledern.

Quelle: n-tv.de

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