Jugendlicher stirbt bei Unruhen in Venezuela

  08 Juni 2017    Gelesen: 397
Jugendlicher stirbt bei Unruhen in Venezuela
Bei schweren Auseinandersetzungen in der Hauptstadt Venezuelas stirbt ein 17-jähriger. Oppositionelle geben den Sicherheitskräften die Schuld. Obwohl Verteidigungsminister López dem Präsidenten Maduro Unterstützung zugesagt hat, rumort es im Militär.
Bei neuen Protesten in Venezuela ist ein 17-Jähriger getötet worden. Der tödliche Zwischenfall ereignete sich in dem Viertel Chacao im Osten der Hauptstadt Caracas, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. In sozialen Netzwerken kursierte ein Video, das den blutenden Jugendlichen mit einer großen Verletzung an der Brust auf dem Boden liegend zeigt. Die Opposition machte die Sicherheitskräfte für seinen Tod verantwortlich.

Damit stieg die Zahl der Toten zwei Monate nach Beginn der politischen Unruhen auf 66. Tausende Menschen waren erneut auf die Straße gegangen, um den Rücktritt von Präsident Nicolás Maduro zu fordern. In Chacao gab es Ausschreitungen, drei Lastwagen wurden angezündet. Als die Oppositionsanhänger versuchten, zum Sitz der Wahlkommission zu gelangen, wurden sie von den Sicherheitskräften mit Tränengas zurückgedrängt.

Zuvor hatte Verteidigungsminister Vladimir Padrino López erstmals eingeräumt, dass es gewalttätige Übergriffe von Soldaten gegen Demonstranten gegeben habe. "Ich will keinen einzigen Nationalgardisten mehr sehen, der Abscheulichkeiten auf der Straße verübt", erklärte Padrino López. Wer die "Staatspolitik" nicht respektiere, die der Achtung der Menschenrechte oberste Priorität gebe, und wer unprofessionell handele, werde sich dafür verantworten müssen, warnte der Minister und Armeechef.

Vor einigen Wochen hatte Padrino López Präsident Maduro noch die "bedingungslose" Unterstützung der Armee zugesagt. Die Opposition forderte den Verteidigungsminister auf, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Die Opposition in Venezuela kämpft für eine Amtsenthebung Maduros. Sie macht ihn für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu dramatischen Versorgungsengpässen geführt hat.

Quelle: n-tv.de , vni/AFP

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