Allerdings mussten die Firmen zugleich einen Dämpfer verkraften: Die Betriebe verbuchten im April 2,1 Prozent weniger Aufträge als im März. Doch das Bundeswirtschaftsministerium sieht darin keinen Grund zur Sorge und spricht von einer soliden Auftrags- und Umsatzentwicklung. Auch das "ausgezeichnete" Geschäftsklima spreche für eine Fortsetzung des Aufschwungs - sowohl in der Industrie als auch im Baugewerbe. Die Stimmung unter den Führungskräften der Wirtschaft hatte sich im Mai deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung.
"Der deutsche Aufschwung scheint unverwüstlich. Insbesondere die Binnennachfrage ist ein unermüdlicher Wachstumstreiber", unterstrich Ökonom Carsten Brzeski von der Bank ING. Die Industriebetriebe weiteten ihre Produktion im April um 0,4 Prozent aus. Die Energieerzeuger steigerten ihre Leistung sogar um 5,7 Prozent. Das Baugewerbe meldete hingegen ein Minus von 0,1 Prozent.
Im ersten Quartal war die Wirtschaft mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent überraschend stark ins Jahr gestartet. Sie befindet sich seit Frühjahr 2013 im Aufschwung. Der Vizepräsident des Forschungsinstituts IWH, Oliver Holtemöller, erwartet, dass es auch im Sommerhalbjahr konjunkturell weiter deutlich nach oben gehen wird. "Die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts wird wegen der geringeren Zahl an Arbeitstagen in diesem Jahr mit 1,6 Prozent aber wohl niedriger ausfallen als 2016. Im kommenden Jahr dürfte der Zuwachs 1,8 Prozent betragen", prognostizierte der Hallenser Ökonom.
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