In der iranischen Hafenstadt Dajjer, die gegenüber von Katar am Persischen Golf liegt, sollen zudem bald drei Schiffe mit 350 Tonnen Lebensmitteln auslaufen, wie die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf den Hafenchef meldete. Wenn Katar darum bitte, werde es weitere Lieferungen geben, sagte der Sprecher der Fluggesellschaft. Ob es sich um normale Exporte oder Hilfslieferungen handelte, war zunächst unklar.
Katar kündigte unterdessen an, in dem Emirat lebende Staatsbürger aus Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorerst nicht auszuweisen. Die Regierung in Doha werde "keine Maßnahmen" gegen Bewohner des Emirats mit den Staatsangehörigkeiten der Länder ergreifen, die im Zuge einer "feindlichen und tendenziösen Kampagne" ihre Beziehungen zu Katar abgebrochen hätten. Betroffen sind nach offiziellen Angaben mehr als 8250 Saudi-Araber, knapp 2350 Bahrainer und rund 780 Menschen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten vergangene Woche die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine umfassende Blockade gegen das Golfemirat verhängt. Der Flugverkehr wurde eingestellt und Saudi-Arabien schloss auch die einzige Landgrenze zu dem Nachbarland, das auf einer kleinen Halbinsel an der Ostküste der arabischen Halbinsel liegt. Alle Bürger Katars wurden angewiesen, die vier Länder binnen zwei Wochen zu verlassen.
Katar ist in der Region nun isoliert, das Vorgehen Riads und seiner Verbündeten dürfte erhebliche politische und wirtschaftliche Konsequenzen haben. Katar ist unter anderem auf Importe aus der Region angewiesen.
Riad bezichtigt die Regierung in Doha, terroristische Organisationen zu unterstützen. Eine Rolle spielt allerdings wohl auch das relativ gute Verhältnis Katars zum Iran. Die beiden verfeindeten Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran streiten um die Vorherrschaft in der Region.
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