„Russland ist für uns seit vielen Jahrzehnten einer der wichtigsten Märkte überhaupt weltweit. Wir sind die Nummer 1 in Russland im Premiumsegment. Jetzt bauen wir unser globales Produktionsnetzwerk mit einer neuen Fabrik aus“, sagte Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management, im Gespräch mit Sputnik.
„Die Sanktionen stören uns nicht, wir arbeiten hier im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten. Wir glauben an den russischen Markt, dass er sich weiterentwickeln wird, und wir glauben an die erfolgreiche Zukunft der Fabrik und des Produktes hier in Russland.“
Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt, das Werk aufzubauen, stimmte Axel Bense, General Manager CEO MBMR (Mercedes Benz Manufacturing Rus), gegenüber Sputnik zu. Die ersten Stützen sollen schon in vier bis sechs Wochen stehen. „Und bis zum Jahresende ist der Plan, dass alle Gebäude stehen“, verkündete er.
Mit einem breit aufgestellten Vertriebsnetz und einer großen Modellpalette war Mercedes-Benz 2016 in Russland das vierte Jahr in Folge die zulassungsstärkste Premiummarke unter den Automobilherstellern. Russland gehört nach wie vor zu den absatzstarken Märkten für Mercedes-Benz in Europa. Bestseller waren im vergangenen Jahr die SUVs und die E-Klasse Limousine.
„Warum wird die Fabrik hier gebaut? Weil die Russen es sich leisten können, exzellente Autos zu lieben. Deshalb hat Mercedes hier seit den 1990er Jahren im Großen und Ganzen ein wunderbares Geschäft gemacht. Ohne diese Tatsache wäre die Investitionsentscheidung hier bestimmt nicht gefallen. Der bekannte Eiskunstläufer Ewgenij Pljuschtschenko ist einer der Werbeträger für Mercedes“, kommentierte für Sputnik Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK).
Das neue Pkw-Werk in der Moskauer Region wird vom Karosseriebau über die Lackierung bis zur Montage alle Fertigungsschritte umfassen. Am Standort werden mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bei Lieferanten und Dienstleistern in der Region entstehen weitere Stellen. Der Standort ist Teil des Industrieparks Esipovo. Etwa 20 Kilometer vom geplanten Fahrzeugwerk entfernt hatte Daimler im vergangenen Jahr bereits einen neuen After-Sales-Großhandelsstandort für den russischen Markt in Betrieb genommen.
„Mit einer lokalen Produktion sind wir in Russland näher an unseren Kunden und stärken gleichzeitig die globale Wettbewerbsfähigkeit von Mercedes-Benz Cars“, betonte Schäfer abschließend.
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