Trump verschärft mit seiner Aussage nach dem Tod des kürzlich von Nordkorea freigelassenen US-Studenten Otto Warmbier den Ton. Er machte "das brutale Regime" in Pjöngjang für die schweren Hirnschäden verantwortlich, an denen Warmbier starb. Zudem erhöht er den Druck auf China, Nordkorea zur Aufgabe seines Atom- und Raketenprogramms zu veranlassen. Die staatliche chinesische Zeitung "Global Times" warnte, der Tod Warmbiers könne die US-Regierung zu so einem Vorgehen bewegen. China werde sich allerdings "durch Druck auf Nordkorea nicht wie ein 'US-Verbündeter' verhalten", hieß es in einem Kommentar.
China ist der einzige große Verbündete der Regierung in Pjöngjang. Trump hat wiederholt von der Regierung in Peking verlangt, ihren Einfluss auf den abgeschotteten Nachbarn stärker zu nutzen, um das international geächtete Atomprogramm zu stoppen. Einige Insider in den USA zeigten sich über Trumps Vorgehen überrascht. Ohne Chinas Hilfe habe die Regierung in Washington kaum eine Handhabe, Nordkorea in die Schranken zu weisen, verlautete aus hochrangigen Regierungskreisen. Der Präsident zeige sich frustriert, sagte der ehemalige US-Botschafter in Südkorea, Christopher Hill, dem Sender MSNBC. Trump wolle darauf hinweisen, dass er es "wenigstens versucht hat statt es wie andere gar nicht erst zu probieren".
Für Mittwoch sind in Washington amerikanisch-chinesische Gespräche geplant: US-Außenminister Rex Tillerson will seinen chinesischen Kollegen Yang Jiechi empfangen und Verteidigungsminister Jim Mattis den chinesischen Generalstabschef Fang Fenghui.
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